Formel-1-Autos 2017: Weniger Duelle als 2016 erwartet
Nick Chester: «Das Wichtigste ist, dass man an den richtigen Konzepten arbeitet»
Mit dem neuen Jahr startet die Formel 1 auch in eine neue Ära. Die GP-Renner der anstehenden Saison werden sich dank umfassender Regeländerungen klar von ihren Ahnen unterscheiden. Breiter, tiefer und schneller als die bisherigen F1-Autos sollen sie ausfallen, was die Ingenieure vor besondere Herausforderungen stellt.
«Ich denke, das ist die grösste Herausforderung, die ich in der Formel 1 erlebt habe», gesteht etwa Nick Chester im Gespräch mit dem Kollegen von «F1i.com». Der Chassis-Chef von Renault zieht zum Vergleich die letzten grossen Regeläderungen heran, und beschreibt: «Die Änderungen in diesem Jahr gehen weit über das Verbot eines angeblasenen Diffusors und die Einführung neuer Frontflügel-Dimensionen hinaus.»
«Es geht hier um eine umfassende Veränderungen von Frontflügel, Diffusor, Chassis, Reifen und Aerodynamik. Das schafft viele Möglichkeiten, wenn man sich die Bereiche anschaut, an denen man arbeiten kann», fügt der Brite an, und er betont: «Interessant ist auch, dass der Automobilweltverband FIA erstmals für mehr Abtrieb sorgt, normalerweise geht es darum, diesen zu verringern.»
Chester weiss: «Normalerweise würden wir nun die Arbeitsbereiche optimieren, wir würden uns auf bekanntem Terrain befinden. Aber diesmal mussten wir etwas ganz Neues schaffen. Es gibt viele verschiedene Arten und Wege, die man wählen kann. Und das Wichtigste ist, dass man an den richtigen Konzepten arbeitet.»
Wie viele Experten erwartet aber auch der 48-Jährige nicht nur positive Auswirkungen von den umfassenden Regeländerungen. Vor allem mit Blick auf die Zweikämpfe auf der Strecke bleibt er skeptisch. Chester warnt deshalb: «Das Überholen könnte etwas schwieriger werden, denn die breiteren Autos sorgen auch für stärkere Luftverwirbelungen, die Verfolgungsjagden erschweren.»