MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Felipe Massa: Genug Teile für einen Williams-Ferrari?

Von Andreas Reiners
Felipe Massa am Brasilien-GP-Wochenende 2016

Felipe Massa am Brasilien-GP-Wochenende 2016

​Was passiert mit einem Abschiedsgeschenk, wenn ein Rennfahrer keinen Abschied feiert? Muss Felipe Massa den 2016er Williams wieder hergeben? Bastelt er an einem Williams-Ferrari?

Felipe Massa ist standesgemäß verabschiedet worden. In Abu Dhabi absolvierte er im vergangenen November das letzte Formel-1-Rennen seiner Karriere. Sein Arbeitgeber hatte sich etwas Besonderes ausgedacht.

Massa bekam nicht nur ein spezielles Photoalbum und ein eigens für ihn hergestellten Cartoon, der seine Karriere noch einmal Revue passieren lässt. Er durfte auch das Chassis behalten, mit dem er sein letztes Heimrennen bestritten hatte.

Der 35-Jährige rückte mit einer besonderen Lackierung aus. Statt des üblichen Martini-Schriftzugs zierte Massas Name das Modell FW38. Und auf dem Heckflügel des Formel-1-Autos wurde der Schriftzug «Obrigado» gezeigt, was auf Portugiesisch «Dankeschön» heißt.

Keine zwei Monate später sieht das alles wieder anders aus, der Rücktritt von Weltmeister Nico Rosberg löste eine Kettenreaktion aus, in die auch Massa involviert war. Denn der Brasilianer wurde von Teamchefin Claire Williams darum gebeten, seinen Rücktritt vom Rücktritt zu verkünden, um als Ersatz für Valtteri Bottas noch eine Saison dranzuhängen.

Und was passiert nun mit dem Abschiedsgeschenk, das ja im Grunde keines mehr ist? «Es gehört mir», sagte Massa, als er darauf angesprochen wurde. Offenbar gehört es zum Deal mit Williams, dass das Chassis im Besitz von Massa bleibt.

«Was in den letzten beiden Rennen passiert ist, vor allem in Brasilien – ich hatte ein unglaubliches Gefühl. Es war das perfekte Gefühl, um aufzuhören. Und dann hat sich alles geändert, und mein Herz hat mich dazu gedrängt, weiterzumachen. Und dem bin ich gefolgt», sagte Massa.

Massa war übrigens auch von Ferrari beschenkt worden. Nach seiner letzten Saison 2013 und vor seinem Wechsel zu Williams durfte er einen echten Formel-1-Motor aus Maranello mit nach Hause nehmen. Es war jener 2,4-Liter-V8, der im Heck des Ferrari F2008 brummte, mit dem er den WM-Titel beim Saisonfinale 2008 auf heimischem Asphalt ganz knapp verpasst hatte.

Theoretisch könnte sich Massa seinen ganz persönlichen Williams-Ferrari basteln. Denn der Mercedes-Motor aus dem 2016er Auto war lediglich geleast und gehört dem deutschen Hersteller. Und einen Motor hat Felipe ja schon. Kleines Problem: Der Ferrari-Saugmotor von 2008 passt nicht zum Chassis und zum Getriebe des 2016er Williams. Massa wird also doch nicht zum Formel-1-Heimwerker.

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