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Hohe Ziele: Mercedes-Junior Esteban Ocon unter Druck

Von Vanessa Georgoulas
Esteban Ocon absolviert derzeit ein hartes Training

Esteban Ocon absolviert derzeit ein hartes Training

Die Force India-Verantwortlichen erwarten viel von ihrem Neuzugang Esteban Ocon, wie Otmar Szafnauer betont. Der Mercedes-Junior soll so schnell wie möglich Punkte einfahren und Sergio Pérez unter Druck setzen.

Neun GP-Einsätze hat Esteban Ocon bisher bestritten. Der 20-jährige Mercedes-Junior durfte im vergangenen Jahr nach der Sommerpause das Manor-Cockpit von Rio Haryanto übernehmen, weil dem Indonesier das Geld für eine ganze Saison fehlte. Der schlaksige Franzose hatte im unterlegenen Renner des in Finanznot geratenen Rennstalls keine Chance auf Punkte. Dennoch schaffte er es immer wieder, sich in Szene zu setzen.

Etwa in den Qualifyings von Malaysia und Japan, in denen er schneller als sein routinierterer Teamkollege Pascal Wehrlein unterwegs war. Auch in den beiden letzten WM-Läufen lief es für Ocon besser als für seinen Nebenmann: In Sao Paulo kreuzte er die Ziellinie als Zwölfter, während Wehrlein mit Platz 15 Vorlieb nehmen musste. Und beim Saisonfinale in Abu Dhabi kam Ocon als Dreizehnter direkt vor dem zweiten Mercedes-Junior im Feld ins Ziel.

Die Experten sind sich denn auch einig, dass Ocon durchaus viel Potenzial an den Tag legt. Doch ob das reicht, um die hohen Ziele seines neuen Brötchengebers zu erreichen, ist die andere Frage. Denn der Rennstall aus Silverstone will den vierten WM-Rang in der Team-Wertung verteidigen. Und dafür sind zwei Fahrer nötig, die in die Punkte fahren.

Die Zielvorgabe für Ocon lautet denn auch, möglichst schnell in die Top-10 zu kommen. Darüber hinaus soll der Neue möglichst auch den schnellen Routinier Sergio Pérez unter Druck setzen, wie Otmar Szafnauer im Gespräch mit «Racer.com» betont: «Wir werden ihm zeigen, wie er unser Auto zu fahren hat und wir hoffen, dass er Checo Dampf machen und Nico Hülkenberg möglichst schnell ersetzen kann.»

Der Force India-Geschäftsführer weiss: «Das ist natürlich viel verlangt, denn Nico hatte viel Erfahrung und er ist auch ein sehr schneller Fahrer. Aber ich denke, dass Esteban das Potenzial hat, um bald zu übernehmen und Checo anzutreiben. Ich denke, es ist wirklich wichtig, zwei Fahrer zu haben, die Punkte holen, sonst fällt man sehr schnell zurück. Es ist sehr wichtig, dass Esteban so früh und so oft wie möglich in die Top-10 fährt.»

Szafnauer ist sich sicher, dass Ocon diese anspruchsvolle Vorgabe erreichen wird: «Er hat gezeigt, dass er sehr schnell auf Touren kommt und genau deshalb haben wir ihn auch an Bord geholt. Und weil die Autos durch die neuen Regeln ganz anders als ihre Vorgänger ausfallen werden, wird er weniger Schwierigkeiten haben, die Lücke zu den erfahreneren Piloten zu schliessen. Denn die Autos sind ja für alle neu.»

Ocon selbst bereitet sich derzeit mit einem harten Training auf die physische Herausforderung von 2017 vor. «Ich bin immer noch hier und arbeite an meiner Kraft, meinem Tempo, meiner Koordination und meiner Ausdauer… Ich gebe Gas und es liegt immer noch viel Arbeit vor mir», twittert der Rennfahrer aus Evreux.

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