Nick Heidfeld: «Formel E macht für F1-Anwärter Sinn»
Nick Heidfeld rührt die Werbetrommel für die Formel E
Seit am 13. September 2014 in Peking das erste Formel-E-Rennen stattgefunden hat, wird die erste rein elektrische Formelsport-Meisterschaft gerne mit der Formel 1 verglichen. Einer, der beide Serien kennt, ist Nick Heidfeld. Der Deutsche bestritt zwischen 2000 und 2011 insgesamt 183 Grands Prix. Nach seinem Abschied aus dem GP-Zirkus wechselte er in die Langstrecken-WM und bestritt 2013 auch die ALMS.
2014 ging Heidfeld auch in der Formel E an den Start, und blieb der neuen FIA-Serie bis heute treu. In dieser Zeit habe sich diese Meisterschaft stark entwickelt, betont der 39-Jährige im Interview auf «fia.com». «Als das Ganze startete, dachte ich noch, dass die Formel E der ideale Platz für Fahrer wie mich ist. Doch wenn man sich anschaut, dass jetzt auch junge Talente wie etwa mein Teamkollege Felix Rosenqvist mitkämpfen, kann man sagen, dass die Formel E viel mehr ist.»
«Auch wenn sie keine echte Alternative zur Formel 1 ist, so stellt sie doch wenigstens für jene Piloten eine Chance dar, die aus finanziellen Gründen keine Möglichkeit haben, in den GP-Zirkus einzusteigen», betont Heidfeld weiter. «Ausserdem muss man nicht nur schnell sein, wenn man sich in der Formel E durchsetzen will, sondern auch schnell denken, um das Energiemanagement so gut wie möglich hinzubekommen.»
Heidfeld weiss: «Diese Fähigkeiten machen natürlich auch in der Formel 1 den Unterschied aus. Und das zeigt, dass die Formel E auch für junge Rennfahrer als Sprungbrett für eine erfolgreiche Karriere genutzt werden kann.» Der frühere Sauber- und Lotus-Pilot beteuert: «Ich bin sehr glücklich, in dieser Meisterschaft mitzukämpfen und ich finde, dass es eine ziemlich grosse Herausforderung ist, in einem ePrix zu triumphieren.»
Und Heidfeld schwärmt: «Wenn man die Formel-1-Piloten fragt, welche Strecken sie am liebsten mögen, dann werden die meisten abgesehen von den beiden Kult-Kursen von Belgien und Japan ein Strassenrennen nennen. Nun, in der Formel E sind wir meistens mitten in der Stadt auf temporären Kursen unterwegs. Da gibt es kaum Auslaufzonen und du kommst den Wänden immer sehr nahe. Erschwerend kommt hinzu, dass dir wegen des engen Programms am Renntag nur wenig Zeit bleibt, um dich mit der Strecke vertraut zu machen. Und das fahrerische Niveau ist auch sehr hoch. Das macht die Formel E zu einer sehr interessanten und grossen Herausforderung.»