Haas: Formel-1-Partnerschaft mit Ferrari nur Plan B
Gene Haas und Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene
Die technische Partnerschaft, die das Haas-Team mit Konkurrent Ferrari pflegt, ist so manchem Gegner der beiden Formel-1-Rennställe ein Dorn im Auge. So musste der Automobilweltverband FIA die enge Kooperation zwischen den beiden Rennställen auf Anfrage der Konkurrenz bereits unter die Lupe nehmen. Doch alle Überprüfungen ergaben, dass die Regen nicht verletzt worden waren.
Trotz aller Kritik am Konzept der US-Amerikaner, vieles am eigenen Rennwagen von externen Profis entwickeln zu lassen, ging die Rechnung für das Haas-Team zumindest in den ersten WM-Läufen auf. Romain Grosjean holte beim ersten GP-Einsatz im US-Auto in Melbourne gleich den sechsten Rang und legte im darauffolgenden Rennen in Bahrain mit Platz 5 nach.
Auch in Sotschi, Spielberg und Texas punktete der Genfer: In Russland holte er den achten Rang, auf dem Red Bull Ring kreuzte er die Ziellinie als Siebter und beim Heimrennen seiner Mannschaft sicherte er sich als Zehnter den letzten Punkterang. Am Ende belegte Haas dank der 29 Punkte, die allesamt Grosjean gesammelt hatte, den achten Platz in der Team-Wertung. Renault, Sauber und Manor reihten sich hinter den Neulingen ein.
Trotz des Erfolges gesteht Team-Oberhaupt Gene Haas unumwunden, dass die erfolgreiche Kooperation ursprünglich gar nicht geplant war. «Die Idee war es, alles selbst zu produzieren», räumt der 64-Jährige ein. «Wir wollten ein traditioneller Konstrukteur sein, der sein eigenes Chassis, die eigene Aufhängung und die eigenen Aero-Teile produziert.»
«Aber das war eine Riesenaufgabe, deshalb haben wir uns gesagt: Okay, mit wem würden wir gerne eine Partnerschaft eingehen? Wir wussten, dass wir es in den verbleibenden acht oder neun Monaten nicht mehr alleine geschafft hätten, dieses gewaltige Vorhaben umzusetzen. Deshalb stellten wir die Strategie komplett um und gingen letztlich mit Ferrari diese Partnerschaft ein», erzählt der Unternehmer.