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Enzo Ferrari-Film: Hugh Jackman statt Christian Bale

Von Mathias Brunner
​«Batman» Christian Bale hat es abgelehnt, in einem Kinofilm den grossen Enzo Ferrari zu spielen. Nun liegt das Angebot der Hauptrolle bei «Wolverine» Hugh Jackman, derzeit mit «Logan» in den Kinos.

Seit Jahren arbeitet Regisseur Michael Mann (74) an einem Kinofilm über den legendären Autobauer Enzo Ferrari. Mit der Besetzung der Hauptrolle tut sich der US-Amerikaner schwer. Der Waliser Christian Bale, in seiner Batman-Trilogie weltberühmt geworden, hat abgesagt – dem 43-Jährigen war zu extrem, wie viel Gewicht er hätte zulegen sollen. Nun liegt dem Australier Hugh Jackman das Angebot vor, Enzo Ferrari zu mimen. Der 48-Jährige aus Sydney ist derzeit mit «Logan» in den Kinos, darin spielt er zum letzten Mal die legendäre Rolle des «Wolverine». Dafür musste sich Jackman jahrelang top-fit halten.

Film ist Illusion: Der grosse Italiener Enzo Ferrari, gespielt von einem Australier. Seine entfremdete Gattin Laura, gespielt von einer Schwedin – Noomi Rapace, bekannt aus der Millennium-Krimireihe.
Der Film von Michael Mann wird Mitte der 50er Jahre spielen, als sich Enzo Ferrari in bitterer Rivalität mit der einheimischen Konkurrenz von Lancia und Maserati befand.

Gleich zwei Filme über Enzo Ferrari

Immer wieder kommt es in Hollywood vor, dass verschiedene Studios an ähnlichem Stoff arbeiten und die Filme dann fast zeitgleich in die Kinos kommen. So war es bei den Filmen mit Vulkanausbrüchen als Thema («Volcano» und «Dante’s Peak») oder den Action-Knallern, die Meteoriteneinschläge thematisierten («Armageddon» und «Deep Impact»). Und so ist es auch jetzt mit Projekten über das Leben von Sportwagenfirmen-Gründer Enzo Ferrari.

Im April 2015 war bekannt geworden, dass Hollywood-Star Robert De Niro als Enzo Ferrari in die Kinos kommen will. Dann enthüllte der bekannte Filmregissuer Michael Mann («Heat», «Ali») im Filmblatt «Variety», dass auch er an einem biographischen Film über Enzo Ferrari arbeite.

Michael Mann ist ein bekennender Ferrari-Fan, der seinen Streifen auch auf dem kontroversen Buch von Brock Yates aus dem Jahre 1991 basieren will. In Italien ist das Buch stark kritisiert worden, weil es einige wenig schöne Seiten von Enzo Ferrari zeigt – als Menschenschinder, Opportunist und Schürzenjäger.

Das Material sollte schon vor mehr als zehn Jahren mit Al Pacino in der Hauptrolle verfilmt werden, unter der Regie von Sidney Pollack, auch er ein grosser Ferrari-Fan.

Auch Robert De Niro ist Enzo Ferrari

Robert De Niro: Schauspieler, Weltstar, zweifacher Oscar-Gewinner (1975 als bester Nebendarsteller in «Der Pate II», 1981 als bester Hauptdarsteller in «Raging Bull»), Restaurant-Besitzer in seiner Heimatstadt New York. Seine Vorfahren sind aus Ferrazzano (Provinz Campobasso) in die USA ausgewandert. In seinen Filmen hat De Niro immer wieder Italiener oder Amerikaner italienischer Abstammung dargestellt, nichts würde also besser passen als eine seiner nächsten Rollen – Enzo Ferrari!

«Es ist eine grosse Ehre für mich, einen so aussergewöhnlichen Mann darstellen zu dürfen», sagte De Niro. «Enzo Ferrari hat die Automobilwelt verändert. Die Dreharbeiten werden in Italien an Originalschauplätzen stattfinden. Dieses Projekt hat für mich Priorität.»

Das Leben des unvergessenen, 1988 verstorbenen Enzo Ferrari soll im Zeitraum von 1945 bis in die 80er Jahre dargestellt werden. De Niro: «Die Geschichte basiert auf Kreativität, Mut, Schicksal. Ich bin sicher, dass sie ein grosses Publikum ansprechen wird, egal welcher Nationalität.»

Produzent Gianni Bozzacchi: «Der Film wird einfach „Ferrari“ heissen. Wir werden mit einem üppigen Budget arbeiten und die Interviews von Enzo Ferrari mit dem Journalisten Gianni Minà als Basis benutzen sowie die Bücher, die Enzo Ferrari selber verfasst hat. Wir werden mit Epochen und Episoden spielen, aber wir wollen keinen Heiligen darstellen. Wir wollen eine Persönlichkeit zeigen, die Licht- und Schattenseiten hatte. Wir wollen Erfolge zeigen und Schmerz, wie beim Tode seines geliebten Sohnes Dino, der 1956 im Alter von nur 24 Jahren einer schweren Krankheit erlag.»

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