Paddy Lowe (Williams): «Frust für Gegner war grösser»
Formel-1-Urgestein Felipe Massa und sein Rookie-Teamkollege Lance Stroll gehörten am Trainingsfreitag auf dem Shanghai International Circuit zu den ersten Fahrern, die sich auf die Strecke wagten.
Der Mut der beiden Williams-Piloten wurde belohnt: Durch die langen Zwangspausen, die von der Wetterlage beim nächstgelegenen Krankenhaus verursacht wurden, weil der Rettungshubschrauber in einem Notfall nicht hätte landen können, verkürzten die am Freitag zur Verfügung stehende Trainingszeit von drei Stunden auf nur 22 Minuten.
Diese standen den GP-Stars nur am Vormittag zur Verfügung, das zweite freie Training konnte gar nicht erst starten, der Grund war auch diesmal die schlechte Sicht, durch die ein reibungsloser Ablauf bei einem Notfall nicht gewährleistet war. Massa und Stroll drehten insgesamt je sieben Runden und reihten sich mit 1:52,086 min bzw. 1:52,507 min auf den Position 2 und 3 der Zeitenliste ein.
Technikchef Paddy Lowe freute sich: «Es war für alle ein frustrierender Tag, aber noch mehr für unsere Gegner als für uns, denn wir haben das Beste aus unseren Möglichkeiten gemacht. Wir konnten in Barcelona während der Vorsaisontestfahrten nicht auf nasser Piste testen», erinnerte der Brite an die Tatsache, dass der Rennstall aus Grove passen musste, als die Piste in Spanien künstlich bewässert wurde, weil Stroll zuvor für zu viel Schrott gesorgt hatte.
«Unser Auto war also noch nie zuvor im Nassen unterwegs», erklärte Lowe weiter, «und es war speziell für Lance gut, dass er nun einige Runden drehen konnte, denn er war zum ersten Mal im Formel-1-Auto auf nasser Piste unterwegs. Deshalb haben die wenigen Runden durchaus etwas gebracht.»
Routinier Massa sagte: «Es gibt zum heutigen Tag nicht viel zu sagen. Ich habe einige Runden im Nassen gedreht und die fühlten sich okay an. Es waren aber nicht genug Umläufe, um die Reifen zu verstehen. Ich hoffe, dass wir morgen etwas bessere Bedingungen haben werden, auch für die Fans, die heute nicht auf ihre Kosten gekommen sind.»
Stroll fügte an: «Man kann sowieso nichts am Wetter ändern, mir tut es vor allem für die Fans leid, die extra an die Strecke gekommen sind, um uns zu sehen. Aber für uns ist das natürlich auch nicht ideal. Ich war hier zum ersten Mal unterwegs und drehte auch erstmals auf nasser Piste im GP-Renner meine Runden. Ich hätte also sehr gerne mehr Erfahrungskilometer gesammelt. Aber es fühlte sich nicht so schlecht an und ich mag auch die Strecke hier.»