Carlos Sainz (Toro Rosso): Merkwürdiges Training
Das bekamen die Fans leider nicht zu sehen: Carlos Sainz gibt auf trockener Bahn Stoff, wie hier in Australien
Auch Toro-Rosso-Fahrer Carlos Sainz wunderte sich über diesen vermurksten Freitag in Shanghai: «So etwas habe ich noch selten erlebt. Weil der Rettungs-Heli nicht in Shanghai hätte landen können, verbrachten wir den grössten Teil des Tages in der Box. Immerhin hatten wir es im ersten Training geschafft, ein paar Runden zu drehen. Da konnten wir sicherstellen, dass mit dem Wagen alles in Ordnung ist.»
«Am Nachmittag ging dann wegen des misslichen Wetters in Shanghai gar nichts mehr, und ich verbrachte die meiste Zeit in meinem Auto. Es fühlte sich an, als würde ich zuhause auf dem Sofa ein Training gucken. Immerhin habe ich gelernt, dass mein Sitz wirklich bequem ist! Jetzt haben wir am Samstagmorgen sehr intensive 60 Minuten vor uns, in welchen wir alles nachholen müssen, was wir heute verpasst haben.»
Daniil Kvyat scherzte: «Ich danke all meinen Mechanikern und Ingenieuren für ihre harte Arbeit heute. Nein, ernsthaft – jetzt müssen wir unser ganzes Programm ins dritte freie Training quetschen, da darf nichts schiefgehen. Das Wetter bleibt instabil, das kann für den Renntag noch lustig werden.»
Was lernt ein Formel-1-Techniker, wenn sich fast kein Rad dreht? Jody Egginton von Toro Rosso sagt: «Zum Glück konnten wir im ersten Training ein wenig fahren. Für uns war das sehr hilfreich, weil wir im Testwinter gar nie mit den neuen Intermediates von Pirelli unterwegs gewesen waren. In diesen Runden kannst du Basiswerte für die aerodynamische Balance prüfen, für die Bremsen, das Differenzial, die Einstellung des Motors. Es ist verblüffend, wie viele Daten du selbst nur aufgrund weniger Runden sammeln kannst. Wir stellen jetzt für Samstag das Programm so um, dass wir die 60 Minuten vom dritten freien Training möglichst effizient nutzen. Über mangelnde Arbeit wird sich in der Boxengasse niemand beklagen.»