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Daniel Ricciardo über Alonso: «Indy 500 macht Angst»

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo in Bahrain

Daniel Ricciardo in Bahrain

​Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo bewundert die Entscheidung von Fernando Alonso, beim legendären Indy 500 anzutreten. «Mir macht dieses Rennen Angst. Ich würde eher das Daytona 500 fahren.»

Der Australier Daniel Ricciardo wirkt nachdenklicher als sonst. Der vierfache GP-Sieger weiss genau: Wenn im Bahrain-GP nichts Verrücktes passiert, dann wird Rang 5 das beste Ergebnis sein, das hinter den Piloten von Ferrari und Mercedes möglich ist. Die vierfachen Weltmeister aus Milton Keynes müssen gewaltig nachlegen.

Der 27jährige Ricciardo sagt: «Nach dem China-GP haben wir Komplimente erhalten – ihr seid auf den Rängen 3 und 4 ins Ziel gekommen, prima, ihr habt je einen Mercedes und einen Ferrari geschlagen! Aber mir war immer klar: Wie weit wir hinten liegen, das misst sich nicht an Räikkönen und Bottas, sondern an Hamilton und Vettel. Wir reden hier nicht von drei oder vier Zehntelsekunden, die uns fehlen, sondern von mehr als einer Sekunde. Das holt keiner über Nacht auf. Normalerweise wendet sich unsere Saison zum Besseren, wenn wir nach Europa kommen. Also würde ich gerne behaupten – ab Spanien müssen wir das unter einer Sekunde haben und dann den Vorsprung Schritt um Schritt wegknabbern. Danach wird es ein Motoren-Update für Kanada geben. Wir sind zu weit weg, aber ich würde mir nicht erlauben vorherzusagen – ab diesem Rennen sind wir bei der Musik.»

Die Branche wundert sich ein wenig: Die neue Formel 1 ist wieder Aerodynamik-betont und weniger Motor-dominiert, und Aero war doch immer die grosse Stärke von Red Bull Racing. Was ist schief gelaufen? «Ich weiss es nicht», sagt Ricciardo. «Aber die anderen Teams sind in Sachen Aero ja auch sehr gut aufgestellt. Für mich hat sich eigentlich nichts geändert. Seit ich 2014 zu Red Bull Racing gekommen bin, lagen wir zu Beginn der Saison zurück. Wir haben aber 2014 und 2016 dann tüchtig aufgeholt und Rennen gewonnen.»

«Wunder passieren in der Formel 1 nicht, das weiss ich auch. Aber das erklärt nicht, wieso wir zu Beginn der Saison 2017 weiter weg sind von der Spitze als zum Schluss der Saison 2016. Wir hatten eigentlich damit gerechnet, die Lücke zu schliessen.»

«Es hat sich gezeigt, dass wir im Laufe einer Saison mindestens so effizient entwickeln wie jedes andere Team. Von daher schlafe ich ruhig. Aber es ist eine Schwäche, mit einem grösseren Rückstand in die Saison zu gehen als zum Schluss der vorherigen. Daran müssen wir arbeiten. Seit 2014 sind wir immer am Aufholen.»

«Wir liegen um eine Sekunde hinten. Das wird sich nicht mit einem neuen Frontflügel lösen lassen. Was genau wir tun müssen, liegt nicht in meinen Händen. Das sind die Situationen, in welchen du als Pilot ein wenig hilflos bist. Das ist Sache der Techniker.»

Fernando Alonso fährt also das Indy 500 – wäre das auch etwas für Daniel Ricciardo? Der Australier antwortet: «Das kann ich mir nicht vorstellen. Um genau zu sein, macht mir das Indy 500 ein wenig Angst. Dann würde mich das StockCar-Rennen Daytona 500 schon eher reizen. Vielleicht überlege ich mir so etwas, wenn ich in den Herbst meiner Karriere komme. Heute denke ich nicht daran, für mich ist die Formel 1 derzeit am reizvollsten, ich will einfach ein schnelleres Auto. Und ich würde um nichts in der Welt Monaco verpassen. Für Alonso ist das eine tolle Gelegenheit, mit einem sehr guten Team in Indy anzutreten. In seiner Situation macht das alles Sinn.»

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