Formel 1: Die Wahrheit über Max Verstappen

Sebastian Vettel: «Hätten mehr Bäume pflanzen sollen»

Von Vanessa Georgoulas
Sebastian Vettel: «Die anderen zwei Turbos, die wir eingesetzt haben, kann man immer noch nutzen»

Sebastian Vettel: «Die anderen zwei Turbos, die wir eingesetzt haben, kann man immer noch nutzen»

Ferrari-Ass Sebastian Vettel drehte am Trainingsfreitag auf dem Sochi Autodrom die schnellste Runde. Der ehrgeizige Formel-1-Star bleibt mit Blick aufs Qualifying dennoch vorsichtig und warnt: «Mercedes kann mehr.»

Ferrari-Star Sebastian Vettel war am ersten Tag des vierten Rennwochenendes des Jahres der schnellste Mann auf der Piste: Der vierfache Champion umrundete den 5,848 km langen Rundkurs von Sotschi in 1:34,120 min und distanzierte damit die Silberpfeil-Konkurrenten Valtteri Bottas und Lewis Hamilton um nahezu sieben Zehntel.

Die Bestzeit will Vettel aber nicht überbewerten. «Es ist nur eine Runde. Ich denke, es ist sehr viel wichtiger, was wir danach gemacht haben. Wir konnten uns verbessern, deshalb sind wir auch ziemlich happy damit», lautete seine Tagesbilanz.

Auch auf die Frage, ob sich die silbernen Rivalen im Tiefstapeln üben würden, hatte der Blondschopf eine klare Antwort: «Ja, ich glaube, denen wird es morgen schon gut gehen, diese Strecke passt zu ihrem Auto, deshalb sollten sie klarkommen.»

Und Vettel warnte: «Wenn ich mich recht entsinne, erwarteten die Leute im vergangenen Jahr nach dem Trainingsfreitag, dass Williams vorne sein würde – aber letztlich war Mercedes vorn. Das zeigt, dass man die Freitagszeiten mit Vorsicht geniessen muss. Denn mit dem Motor-Modus oder der Spritmenge lässt sich viel verstecken. Das Wichtigste ist, dass wir uns verbessern konnten.»

Der 44-fache GP-Sieger erzählte auch: «Der Start fiel etwas schwierig aus, es dauerte eine Weile, bis ich mit dem ersten Satz der superweichen Reifen auf Tempo kam. Aber zum Glück ging es am Ende dann wieder, die Pace sah gut aus, aber es fühlt sich an, als ob sich noch etwas mehr herausquetschen liesse. Wir müssen nun herausfinden, in welchen Bereichen das möglich ist.»

«Das ist ein Kurs, auf dem du dich wohlfühlen musst», erklärte Vettel weiter. «Viele Kurven sehen auf dem Papier ähnlich aus und fühlen sich im Auto auch ähnlich an. Aber es ist gar nicht so einfach, sie richtig zu erwischen. Man hat ja viele Fehler gesehen – ich habe mich ja auch gedreht!»

«Deshalb musst du einen guten Rhythmus finden», betonte der Heppenheimer. «Ich hatte am Morgen etwas Mühe, am Nachmittag lief es dann besser. Was das Set-up angeht, haben wir tagsüber nicht viel geändert, denn ich wollte erst auf Tempo kommen.»

«Ich wünschte, sie hätten etwas mehr Bäume neben die Strecke gepflanzt, dann hätten wir auch mehr Referenzpunkte. So, wie es jetzt ist, sieht alles etwas gar zu ähnlich aus, das macht das Ganze ziemlich knifflig», fügte der 29-Jährige an.

Und was sagt Vettel zur Tatsache, dass in Russland bereits der dritte Turbo in seiner roten Göttin zum Einsatz kommt? (Wir erinnern uns: Insgesamt vier Turbos dürfen in diesem Jahr straffrei eingesetzt werden.) «Ich denke nicht, dass das ein Grund zur Sorge ist. Natürlich war das wohl nicht von Anfang der Saison an geplant gewesen, aber ich glaube, die anderen zwei Turbos, die wir eingesetzt haben, kann man immer noch nutzen. Sicher haben wir unsere Gründe dafür, aber so, wie ich das verstanden habe, ist das kein grosses Problem», beteuerte der 181-fache GP-Pilot.

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