Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Toto Wolff (Mercedes): «Ferrari war extrem schnell!»

Von Vanessa Georgoulas
Toto Wolff: «Wir haben noch ein bisschen was zu tun»

Toto Wolff: «Wir haben noch ein bisschen was zu tun»

Schrillen bei Mercedes nach dem Trainingsfreitag in Sotschi wieder die Alarmglocken? Toto Wolff lobt die Konkurrenz, die den Silbernen Tiefstapelei unterstellt. Doch davon will der Motorsportdirektor nichts wissen.

Es ist schon eigenartig: Bisher waren die Silberpfeile auf dem Autodrom von Sotschi immer die Schnellsten. An den drei bisherigen GP-Wochenenden, die auf dem russischen Rundkurs stattgefunden haben, stand immer ein Mercedes-Fahrer sowohl auf der Pole-Position als auch auf dem höchsten Podesttreppchen.

Diese Serie könnte in diesem Jahr enden – zumindest, wenn man die Trainingszeiten als Grundlage für eine GP-Prognose heranzieht. Denn in beiden Sessions hatte ein Ferrari-Fahrer die Nase vorn: Am Vormittag drehte Kimi Räikkönen die schnellste Runde und distanzierte Valtteri Bottas als schnelleren der beiden Sternfahrer um 0,045 sec. Auf Lewis Hamilton betrug sein Vorsprung satte sechs Zehntel.

Noch klarer fiel der Rückstand der Silberpfeile am Nachmittag aus. Im zweiten Training hatte Sebastian Vettel die Nase vorn – und zwar deutlich. Der vierfache Champion blieb 0,67 sec schneller als Bottas und sogar sieben Zehntel schneller als Hamilton.

Kein Wunder, lobt Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff im Sky Sports F1-Interview die roten Rivalen: «Der Ferrari war extrem schnell, und das den ganzen Tag schon – sowohl auf einer Runde als auch im Renntrimm. Wir haben also noch ein bisschen was zu tun.» Doch die Gegner trauen den Zeiten von Bottas und Hamilton nicht.

Den Vorwurf, Mercedes habe – wie so oft am Trainingsfreitag – Tiefstapelei betrieben, will der Wiener nicht stehen lassen: «Nein, wir haben schon vor dem Start des Wochenendes gesagt, dass hier alles neu ist», winkt er ab.

«Natürlich waren wir auf dieser Strecke in den vergangenen Jahren sehr stark. Aber in diesem Jahr ist alles anders. Die Autos haben mehr Abtrieb und die Reifen sind jetzt auch ganz anders. Deshalb konnte man auch nicht erwarten, dass hier alles so weitergeht, wie bisher – das hat sich ja auch heute gezeigt», betont der Österreicher.

Auch der Technische Direktor James Allison sieht seinen früheren Brötchengeber Ferrari vorn: «Wir sind heute viel gefahren und konnten unser geplantes Programm absolvieren. Beide Fahrer hatten keine Probleme zu vermelden. Mit Blick auf das Renntempo und die Fahrzeug-Abstimmung ist aber recht deutlich, dass wir noch etwas Arbeit vor uns haben, um gleichauf mit Ferrari zu sein», fasste er zusammen.

«Wie immer werden wir daran arbeiten, den Abstand zu verringern. Danach haben wir hoffentlich ein Auto, das am Samstag und Sonntag seine Aufgabe erfüllen kann. Es gibt einige Bereiche, an denen wir arbeiten müssen, um sicherzustellen, dass wir morgen konkurrenzfähig sind. Wenn wir das hinbekommen, wird es genauso eng wie in den bisherigen Saisonläufen», verspricht der 49-Jährige Brite an.

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