Indy 500: Fernando Alonso – Pole-Sensation verpasst
373,632 km/h (232,164 Meilen), das ist der Mittelwert, mit dem sich Scott Dixon die Pole-Position zum Indy 500 gesichert hat. Der Neuseeländer, Indy-500-Sieger des Jahres 2008, erzielte den höchsten Schnitt eines IndyCar-Piloten seit dem Niederländer Arie Luyendyk im Jahre 1996!
«Die Verhältnisse waren nicht übel», meinte der Ganassi-Pilot später, «und in Sachen Flügeleinstellung sind wir ein Risiko eingegangen, aber das hat sich bezahlt gemacht. Bevor ich auf die Bahn ging, sagte ich zu meinem Renningenieur Chris Simmons – vielleicht haben wir die Flügel zu flach gestellt, aber wie sich herausstellte, war es fast ideal.»
«Die Emotionen in Indy sind einzigartig. Aber die Pole ist nur der Anfang. Um die Wurst geht es am kommenden Sonntag. Die Pole-Position hat ihre eigenen Gesetze, das 500 hingegen wieder ganz andere. Allerdings: Ich habe es schon 2008 geschafft, von der Pole aus zu gewinnen.»
Dixon erzielte den schnellsten Wert vor Ed Carpenter (372,827) und dem letztjährigen Indy-500-Sieger Alexander Rossi (372,542), sie bilden die ersten Startreihe 2.
Aus Reihe 2 ins Rennen gehen Takuma Sato, der zwei Mal die Mauer streifte (372,345) und – Fernando Alonso (372,241)!
Der McLaren-Honda-Star versuchte in seiner ersten Runde, im sechsten Gang zu fahren, danach sagte ihm das Team, er solle im fünften Gang bleiben. Alonso fand später, sein Auto habe zu stark übersteuert.
Es gab auch ein Problem mit dem Ladedruck. Im IndyCar-Reglement ist verankert – misst die Bordelektronik einen Überdruck, also mehr als die erlaubten 1,4 bar am 2,2-Liter-V6-Doppelturboladermotor, dann wird kurz die Leistung abgeriegelt. Und genau das passierte Alonso zu Beginn seiner zweiten Quali-Runde.
Das hat den zweifachen Formel-1-Champion einen Platz in der ersten Startreihe gekostet, vielleicht sogar die Pole.
«Es war, als hätte ich kurz gebremst,» berichtete Alonso. «Also schaltete ich einen Gang runter und haben frischen Schwung aufgenommen. Um ein Haar hätte ich sogar meinen Versuch abgebrochen. Ich war angenehm überrascht davon, wie schnell ich dennoch war. Wir kamen der Pole nahe. Ohne das Boost-Problem und mit einem noch besser liegenden Auto hätte ich vielleicht Dixon schlagen können.»
Drama vor dem Abschlusstraining: An seinem Renner mit der Nummer 29 musste der Motor gewechselt werden. Fernando: «Wir wussten nicht mal, ob die Zeit reichen würde, überhaupt die Qualifikation zu fahren. Aber dann haben die Mechaniker aller sechs Andretti-Autos Hand angelegt.»