Monaco-GP: Formel-1-Stars brauchen Selbstvertrauen
Keine Sorgen wegen Spritverbrauch: In Monte Carlo stehen andere Faktoren im Vordergrund
Der grosse Nelson Piquet verglich die Fahrt durch den Leitplankendschungel von Monte Carlo einst mit dem Versuch, im eigenen Wohnzimmer Fahrrad zu fahren. Damit wollte der dreifache Weltmeister verdeutlichen, wie viel Fingerspitzengefühl nötig ist, um im GP-Renner durch die engen Häuserschluchten des Fürstentums zu kommen.
Dass die neuen Formel-1-Renner in diesem Jahr deutlich grösser als ihre Vorfahren sind, ist in dieser Hinsicht natürlich auch keine grosse Hilfe. Doch das ist nur eine der vielen Herausforderungen, die der 3,337 km kurze Stadtkurs für die Fahrer und Teams bereithält, wie Rémi Taffin erklärt.
Der technische Direktor des Renault-Werksteams erzählt: «Monaco wird gerne als Strecke bezeichnet, die wegen ihrer Bodenwellen und der hohen Drehzahlen eine besonders grosse Herausforderung für die Formel-1-Triebwerke darstellt. Aber wir haben die Sorgen, die sich durch die Streckencharakteristik ergeben, in den Griff bekommen. Ausserdem drehen die Motoren der neuesten Generation nicht mehr so hoch. Deshalb bereiten uns diese Bereiche heute weniger Probleme als früher.»
Der Franzose weiss: «In Monaco brauchen die Fahrer vor allem viel Selbstvertrauen. Dieser Faktor kann auf dieser speziellen Strecke einen grossen Unterschied machen. Deshalb versuchen wir auch mit dem Motor unseren Fahrern genau das zu geben, was ihr Selbstvertrauen stärkt.»
Immerhin dürfte die Spritmenge im Fürstentum kein Thema sein. Denn die Piloten verbringen weniger als 30 Sekunden pro Runde im Vollgas-Modus. Einzig im Tunnel und auf der Geraden, die entlang der Boxengasse verläuft, sind sie mit maximalem Speed unterwegs. Auch die Energierückgewinnung stellt in Monte Carlo kein Problem dar, wie Taffin weiter betont.