Sergio Pérez: «Musste grosse Risiken eingehen»
Sergio Pérez: «Die Top-3-Teams fahren derzeit auf einem anderen Niveau»
Für Sergio «Checo» Pérez brachte die prestigeträchtige Hatz durch Monte Carlo nicht die erhofften WM-Punkte. Dabei hatte der Force India-Routinier mit einem starken Qualifying noch für gute Voraussetzungen gesorgt. «Es war ein schräges Rennen», erklärt der Mexikaner rückblickend. «Ich hatte ein grossartiges Qualifying und war drauf und dran, mir ein Stück vom Kuchen zu sichern. Doch dann passierte in der ersten Runde etwas Unerwartetes. Ich kam in der Haarnadel-Kurve mit Carlos Sainz zusammen und beschädigte mir dabei den Frontflügel.»
Das unliebsame Treffen mit dem Toro Rosso-Talent hatte einen frühen Stopp zur Folge, bei dem auch noch die Fahrzeugnase getauscht werden musste. «Danach musste ich grosse Risiken eingehen», schildert Checo. «Ich kam mit viel Risiko an Lance Stroll vorbei, dann an Jolyon Palmer und dann an Stoffel Vandoorne. Damit hatte ich mir eine gute Ausgangslage verschafft.»
«Das Team hat einen super Job gemacht und mich während der Safety-Car-Phase an die Box geholt, so habe ich durch den Stopp keine Positionen eingebüsst. Ich war danach auf frischen Walzen etwa zwei Sekunden schneller als mein Vordermann. Vor mir hatten alle Gegner massive Probleme. Kvyat liess die Tür einen Spalt breit offen und ich versuchte es dann einfach», erzählt Pérez weiter.
Obwohl der Überholversuch missglückte und zum Ausfall von Kvyat führte, sowie eine 10-Sekunden-Strafe für Sünder Pérez mit sich zog, beteuert der 27-Jährige aus Guadalajara: «Würde ich diese Situation noch einmal durchleben, würde ich es wieder versuchen. Denn wenn du die Lücke nicht suchst, dann sendest du die falschen Signale an deine Gegner.»
«Ich glaube, dieses aggressive Vorgehen ist einer der Gründe, warum ich so oft in den Punkten lande», ist Pérez überzeugt. Der Blick in die Statistikbücher gibt ihm recht: In Monte Carlo endete für den siebenfachen Formel-1-Podeststürmer eine Erfolgssträhne von 15 Punkterängen in Folge. «In vielen dieser 15 Grands Prix fehlte mir eigentlich das Tempo, um in den Top-10 zu landen. Deshalb bin ich überzeugt, dass man manchmal aggressiver sein muss», betont er noch einmal.
Mit Blick auf die anstehende Herausforderung in Montreal erklärt er selbstbewusst: «Ich denke, wir werden hier wahrscheinlich etwas stärker sein als auf den bisherigen Strecken.» Gleichzeitig warnt er aber auch, keine allzu grossen Erwartungen zu hegen: «Die Top-3-Teams sind immer noch ein ganzes Stück weit weg. Sie fahren derzeit auf einem anderen Niveau. Was das pure Tempo angeht, wäre es für uns bereits das Maximum, wenn wir uns direkt hinter ihnen einreihen. Schauen wir mal, was wir am Sonntag schaffen werden.»