Honda: Prüfstand-Problem, McLaren-Scheidung?
Fernando Alonso
Die Pannenserie bei Honda geht in eine neue Runde. In Kanada gab es zunächst die zuvor angekündigte Ausbaustufe des schwächelnden Motors nicht. Was McLaren-Rennleiter Eric Boullier und McLaren-Direktor Zak Brown auf die Palme brachte.
Nun hat Honda-Projektleiter Yusuke Hasegawa ein neues Problem einräumen müssen: Der Prüfstand der Japaner funktioniert nicht wie gewollt. «Wir müssen auf dem Prüfstand die gleichen Bedingungen schaffen wie in der Realität, aber das gelingt uns nicht», sagte Hasegawa den Kollegen von motorsport.com.
«Vergangenes Jahr konnten wir die Zuverlässigkeit der Motoren auf dem Prüfstand nachweisen. Daher verstehen wir nicht, wieso es jetzt zu Differenzen zwischen dem Prüfstand und dem Einsatz auf der Rennstrecke kommt», so Hasegawa weiter und sprach von einer Situation, die nicht einfach sei.
Kein Wunder also, dass Updates auf sich warten lassen oder nicht so funktionieren wie erhofft. Dass bei McLaren die Geduld aufgebraucht ist, teilen die Verantwortlichen bereits seit Wochen nicht einmal mehr zwischen den Zeilen mit. Die großen Schwierigkeiten von Honda haben seit Monaten Gerüchte genährt, wonach McLaren das Abkommen mit den Japanern vorzeitig beenden werde.
Was nicht ganz einfach ist. Denn Honda liefert McLaren nicht nur einen Motor, sondern auch einen Teil des Budgets. Aber: Die McLaren-Anwälte waren gewiss klug genug, Leistungsklauseln in den Vertrag einzubauen. Bei aktuell null WM-Punkten dürften solche Klauseln durchaus greifen.
Passend dazu gibt es nun neue Gerüchte über eine vorzeitige Scheidung der schwierigen Ehe zwischen McLaren und Honda. So berichtet die Daily Mail, dass McLaren rund 90 Millionen Euro in die Hand nehmen will, um zu Mercedes zurückkehren zu können. So wurde zudem McLaren-Eigentümer Mansour Ojjeh mit Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda gesichtet. Angeblich soll der Deal bereits im Sommer verkündet werden.