Lauda nach Bremsdefekt von Hamilton: «Sind besorgt»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff und Niki Lauda erlebten im dritten Training eine böse Überraschung
Es geschah zehn Minuten vor dem Ende der letzten freien Trainingsstunde auf dem Red Bull Ring: Lewis Hamilton war in der dritten Kurve plötzlich neben der Strecke unterwegs und musste danach an die Box zurückschleichen. Was zuerst nach einem normalen Fahrfehler aussah, entpuppte sich bei genauerer Betrachtung als die Folge eines technischen Defekts.
Denn Lewis geriet von der 4,318 km langen Bahn, weil die rechte Vorderradbremse in seinem Silberpfeil brach. Die Wiederholung der TV-Aufnahmen in Zeitlupe zeigte, dass sich beim Anbremsen eine schwarze Staubwolke aus dem rechten Vorderrad des Silberpfeils mit der Nummer 44 erbrach.
Mercedes beeilte sich klarzustellen, dass der Defekt nicht etwa auf eine Materialschwäche zurückzuführen sei und Zulieferer Carbone Industrie keine Schuld treffe. Was den Schaden verursacht hatte, konnte das Team aber noch nicht sagen, wie Niki Lauda gleich nach dem Training gegenüber Sky Sports F1 verriet.
«Natürlich sind wir besorgt, aber zum Glück ist das jetzt passiert und nicht erst im Qualifying, denn so können wir noch reagieren», gestand der F1-Aufsichtsratschef der Sternmarke gewohnt offen. «Wir müssen nun die Bremsscheibe ersetzen und schauen, was zu diesem Problem geführt hat, damit sich das Problem im Abschlusstraining nicht zurückmeldet.»
«Der Schaden kam ohne Vorwarnung, es gab keine Anzeichen darauf», verriet der Österreicher weiter. «Ich kann noch nicht viel mehr dazu sagen, wir müssen das nun analysieren.»
Lauda wurde natürlich noch einmal auf den Baku-Ausraster von Sebastian Vettel angesprochen, der Hamilton im letzten Kräftemessen zwei Mal ins Auto gekracht war. Und Lauda – nie um eine Antwort verlegen – stellte klar: «Wenn ich heutzutage ein Fahrer wäre, dann würde ich aggressiv und egozentrisch fahren, da man jetzt ja weiss, dass die FIA nicht eingreift.»
«Das führt natürlich zu mehr Action auf der Piste und das ist es doch, was die Zuschauer sehen wollen», fügte der 68-Jährige aus Wien an. Und er betonte noch einmal: «Lewis kämpft genauso hart gegen Vettel wie dieser gegen Lewis.»