McLaren 2018 mit Mercedes-Motor: Honda dementiert
Honda-Rennleiter Yusuke Hasegawa mit McLaren-Teamchef Eric Boullier
Als in Österreich bekannt wurde, dass Eric Boullier von McLaren, Yusuke Hasegawa von Honda sowie Toto Wolff von Mercedes an einer FIA-Medienrunde teilnehmen, kursierte im Fahrerlager schnell: Das rieche nach einer Ankündigung. Besonders Schlaue wollten wissen, dass McLaren und Honda ihre Scheidung bekanntgeben würden – mit Mercedes als neuer Partner 2018.
In Baku wurde Boullier in den Mund gelegt, er könne sich mit Honda eine Auszeit vorstellen. Also 2018 mit einem anderen Motorpartner zu fahren (Mercedes), um dann 2019 in die Arme von Honda zurückzukehren.
Dieses Gerücht ist schnell entkräftet. Eric Boullier am Red Bull Ring: «Das wurde aus dem Zusammenhang gerissen und auf diese Weise missverständlich.»
Yusuke Hasegawa: «An so einer Lösung haben wir überhaupt kein Interesse, das ist für Honda keine Option.»
Toto Wolff: «Wenn es keine Option für McLaren und für Honda ist, dann ist es auch keine für Mercedes.»
Zur kriselnden Ehe mit McLaren sagt Hasegawa: «Wir haben offensichtlich Schwierigkeiten. Wir sind frustriert, und wir frustrieren Eric – aber das ist alles kein Grund, sich aus diesem Bündnis zu verabschieden. Honda fühlt sich dazu verpflichtet, zu diesem Engagement zu stehen, und wir werden alles machen, um uns aus dieser Situation freizuarbeiten.»
Eric Boullier: «Es ist wahr, dass wir zu Beginn des Jahres nicht dort waren, wo wir gerne gewesen wären. Aber wir können nun erkennen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.»
Hasegawa räumt auch mit dem Gerücht auf, wonach Honda Verhandlungen mit Williams geführt habe: «Mit Williams? Nein, das ist nicht wahr. Niemals.»
Teamchefin Claire Williams hatte dieses Gerücht so kommentiert: «Wir hatten mit Honda in den 80er Jahren eine wundervolle Partnerschaft, aber ich sage hier kategorisch – es gibt keine Gespräche mit Honda. Wir werden nicht Grund für eine Trennung sein, wir arbeiten nicht an einer Medienmitteilung, um ein Abkommen für 2018 zu bestätigen. Aus dem einfachen Grund, weil wir nicht mit ihnen gesprochen haben.»
«Wir haben eine fabelhafte Partnerschaft mit Mercedes. Sie waren der Hauptgrund, warum wir vom einen Jahr aufs nächste von Rang 9 in der Markenwertung auf den dritten Platz vorstossen konnten. Mercedes ist ein phantastischer Partner mit einem phantastischen Motor. Ich sehe nicht ganz ein, wieso wir eine solche Antriebseinheit gegen einen Motor tauschen sollen, der noch nicht mal konkurrenzfähig ist.»
In Baku hatte Toto Wolff zum Dauerthema Motoren für McLaren festgehalten: «Wir mischen uns in die Beziehung zwischen Honda und McLaren nicht ein. Die sollen in Ruhe zusammen aussortieren, wo sie stehen. McLaren muss früher als wir wissen, wie die Zukunft aussehen soll. Wir werden kein Scheidungsgrund sein. Erst wenn Mercedes am Punkt ist, an dem sie von uns einen Motor brauchen, werden wir ihnen zuhören. Aber wir schnappen nicht einem anderen Hersteller den Partner weg.»