FP3 Spielberg: Ferrari-Star Sebastian Vettel top!
Die Formel-1-Stars rückten bei 22 Grad Aussen- und 30 Grad Streckentemperatur zur letzten freien Trainingsstunde auf dem Red Bull Ring aus. Noch bevor Romain Grosjean die Hatz eröffnete, erkannten aufmerksame Fahrerlager-Gäste in der McLaren-Honda-Box lange Gesichter. Der Grund: Ein Problem mit dem elektrischen Generator MGU-H machte einen Wechsel der Antriebseinheit im Renner von Fernando Alonso unumgänglich.
Weil ein Triebwerk der zweiten Ausbaustufe eingebaut wurde, das schnob in Baku im Entsatz war, gibt es keine Strafe für den zweifachen Champion. Er wird nun allerdings mit 30 PS weniger als sein Teamkollege Stoffel Vandoorne unterwegs sein, da der Belgier die dritte Ausbaustufe und damit mehr Power im Heck hat.
Technische Probleme bekundete auch Carlos Sainz, der keine fünf Minuten nach Beginn des Trainings auf der Strecke stehen blieb, weil sein Motor plötzlich abstellte. «So will man den Tag natürlich nicht beginnen, ich bin nur etwa 200 Meter weit gekommen. Es ist wohl ein Motorschaden, aber wir wissen noch nicht, was genau los ist und und warum es passiert ist. Sicher ist, der Motor hat einfach abgestellt.»
Während der Spanier noch mit seinem Schicksal haderte, gab das Red Bull Racing-Duo auf der Strecke das Tempo vor. Max Verstappen führte die Zeitenliste nach den ersten 20 Minuten mit 1:06,015 min vor seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo an. Dahinter folgten Toro Rosso-Pilot Daniil Kvyat, Mercedes-Star Valtteri Bottas, Jolyon Palmer im Renault, Force-India-Hoffnung Esteban Ocon, McLaren-Honda-Routinier Fernando Alonso, Sergio Pérez im zweiten Force-India-Auto, Haas-Pilot Romain Grosjean und Renault-Star Nico Hülkenberg auf den weiteren Top-10-Positionen.
Comeback von Carlos Sainz
Die Reihenfolge änderte sich jedoch schnell, denn kurze Zeit später schob sich Ferrari-Ass Sebastian Vettel mit 21 Tausendsteln Rückstand auf die aktuelle Bestzeit von Verstappen auf die zweite Position. Wie die Red Bull Racing-Piloten war auch der Deutsche auf der ultraweichen Reifenmischung unterwegs.
Wie schon am Vortag bekamen die zahlreichen Fans am Red Bull Ring auch einige Ausritte der GP-Stars zu sehen. Den Anfang machte Ricciardo, der sich in der neunten Kurve vertat. Die Aufmerksamkeit der Zuschauer richtete sich gleich darauf auf die Toro Rosso-Box, denn dort machte sich Sainz daran, wieder in seinem Renner Platz zu nehmen. Offenbar konnte das Team aus Faenza das vermutete Problem mit der Antriebseinheit schnell aus der Welt schaffen.
Währenddessen hatte Sebastian Vettel mit 1:05,384 min die Spitzenposition auf dem Zeitenmonitor übernommen. Hinter ihm belegten Bottas, Lewis Hamilton, Verstappen, Kimi Räikkönen, Ricciardo, Kvyat, Jolyon Palmer, Kevin Magnussen und Ocon die restlichen Top-10-Positionen. Grosjean, Alonso, Hülkenberg, Stoffel Vandoorne, Pérez, Sainz, Felipe Massa, Lance Stroll, Marcus Ericsson und Pascal Wehrlein komplettierten die Zeitenliste. Bis auf Magnussen hatten alle Top-10-Kandidaten die violett markierten Reifen aufgeschnallt, als sie ihre Bestzeiten in den Asphalt des Red Bull Rings brannten.
Sebastian Vettel schnell, Hamilton mit Problemen
18 Minuten vor dem Ende des dritten Trainings gab Hamilton noch einmal Gas. Der Silberpfeil-Pilot, der wegen eines ausserplanmässigen Getriebewechsels in der Startaufstellung um fünf Positionen nach hinten rücken muss, schaffte die 4,318 km lange Strecke in 1:05,361 min. Das liess Vettel natürlich nicht auf sich sitzen. Der Heppenheimer legte nach und eroberte die Spitzenposition mit 1:05,092 min zurück. Danach bog er wider an die Box ab.
Hamilton geriet beim Versuch, auf die neue Bestmarke zu reagieren, in der dritten Kurve von der Piste. Der Brite konnte zwar weiterfahren, musste aber im Schleichgang zurück, weil er sich beim Abflug die Reifen ruiniert hatte. Die Wiederholung der TV-Bilder zeigte, dass dem Abflug ein Problem mit der rechten Vorderradbremse vorausgegangen war.
Mercedes meldete kurz darauf, dass offenbar ein Bruch der Bremsscheibe zum Ausritt geführt hatte, dieser aber nicht etwa auf einen Materialdefekt zurückzuführen sei.
Drei Minuten vor dem Ende des Trainings rückte Vettel noch einmal aus und Bottas folgte seinem Beispiel. Der Finne bog nach einer Runde aber gleich wieder an die Box ab. Deshalb änderte sich an der Spitze auch nichts mehr. Vettel holte sich mit 1:05,092 min erstmals an diesem Wochenende die Bestzeit vor Hamilton, Bottas, Räikkönen, Verstappen, Ricciardo, Magnussen, Grosjean, Kvyat, Sainz, Ocon, Hülkenberg, Vandoorne, Palmer, Alonso, Stroll, Massa, Pérez, Ericsson und Wehrlein.