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Flavio Briatore: «McLaren braucht eine Revolution»

Von Adam Cooper
Der frühere Formel-1-Teamchef Flavio Briatore ist als Teil von Fernando Alonsos Management-Team nahe an McLaren-Honda dran. Der Italiener weiss, was nötig ist, damit der Spanier beim britischen Traditionsteam bleibt.

Auch im dritten Jahr der jüngsten McLaren-Honda-Partnerschaft kommt der Traditionsrennstall aus Woking nicht aus der Krise. Nach neun von 20 Rennen belegt die britische Mannschaft vor dem Heimspiel in Silverstone mit nur zwei WM-Punkten auf dem Konto den letzten Platz in der Team-Wertung. Damit droht das Team Zugpferd Fernando Alonso zu verlieren, denn der zweifache Weltmeister hat klar gemacht, dass er sich nach einem anderen Cockpit umsehen wird, sollte sich die Situation nicht deutlich verbessern.

Doch Flavio Briatore, der Teil des Management-Teams von Alonso ist, sieht einen Wechsel zu einer anderen Mannschaft nur als sinnvoll an, wenn damit eine garantierte Verbesserung einhergeht. «Du willst ja nicht zu einem Team wechseln, in dem du keine Chance auf einen Sieg hast. Das hatten wir alles schon. Ein Fahrer muss zumindest die Möglichkeit haben, um einen Podestplatz mitzukämpfen», erklärt er.

Der 67-Jährige betont: «Ich Laube, dass das Management von McLaren sehr hart daran arbeitet, die Situation des Teams zu verbessern. Wenn McLaren wieder auf die Erfolgsspur zurück findet und wieder konkurrenzfähig ist... Ganz ehrlich, Fernando fühlt sich bei McLaren sehr, sehr wohl. Die Zusammenarbeit für Indy war sehr positiv, und das wissen wir zu schätzen!»

«Wir werden in einigen Monaten sehen, wie es weitergehen wird. Vor der Sommerpause muss etwas passieren. Und wir arbeiten zusammen mit dem Team-Management daran, eine Lösung zu finden», fügt Briatore an. «Es ist nicht nett, McLaren in dieser Situation zu sehen – nicht nur wegen der Fahrer, sondern auch mit Blick auf die Ingenieure. Sie brauchen eine Revolution, einen Schock, sie brauchen eine Perspektive. Nicht nur Fernando, sondern alle Mitarbeiter.»

«Es ist ein grossartiges Team, ein grossartiger Name, und es ist eine Schande, sie in dieser Situation zu sehen», erklärt der geschäftstüchtige Italiener. Dass sich Alonso schwer tut, eine Alternative zu finden, ist für den Manager unverständlich. «Fernando ist ein bisschen wie der Star-Fussballer Lionel Messi. Er ist immer noch der Beste. Man stelle sich vor, Messi hätte keinen Fussballklub, der ihn nehmen würde! Doch leider sind in der Formel 1 nur ein, zwei Teams auch in der Lage, Rennsiege einzufahren.»

Und der frühere Benetton- und Renault-Teamchef erinnert sich: «Fernando war in meinem Team und er hat den Unterschied gemacht. Ihm haben wir die WM-Titel zu verdanken. Wir dürfen nicht vergessen, dass er der Grund für die Erfolge von Renault war.»

Auch das Indy-500-Gastspiel des 32-fachen GP-Siegers sei ein deutlicher Beweis für die Fähigkeiten des Spaniers, betont Briatore weiter. «Fernando ist immer noch jung und motiviert. Wenn wir uns anschauen, wie beliebt und berühmt er ist, dann ist die USA nach dem Indy-500-Auftritt das dritte Land neben Brasilien und Spanien, in dem Fernando der populärste Fahrer ist. Was das heisst? Er hat in Indy gezeigt, dass er ein verdammt guter Fahrer ist!»

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