Formel-1-Zukunft: Diese Themen stehen auf der Agenda
Am Mittwoch tagt die F1-Strategiegruppe
Sebastian Vettel war mäßig begeistert, nachdem er die neue Schutzvorrichtung Shield in Silverstone getestet hatte. Das aber nur eine Runde lang.
«Wir hatten eigentlich geplant, etwas länger damit zu fahren, aber gerade das nach vorne schauen ist durch diese Kuppel nicht einfach. Weil die Scheibe etwas gebogen ist, wurde mir schwindelig. Es ist, als würde man schielend durch die Gegend fahren.» Den englischen Kollegen berichtete er, dass auch der Luftfluss durch die Scheibe negativ beeinflusst wird.
Christian Horner hat Vettels Kommentare zu dem Cockpitschutz natürlich auch gelesen. Der Red-Bull-Racing-Teamchef meint: «Das Konzept fühlt sich noch etwas unreif an, um es 2018 einzuführen. Ich bin mir sicher, dass es am Mittwoch diskutiert wird», sagte Horner.
Denn am Mittwoch trifft sich in Genf die Strategiegruppe der Formel 1, um über verschiedene Zukunftsfragen zu sprechen. Mit am Tisch sitzen Vertreter der FIA, der Rechteinhaber und sechs Teams (Mercedes, Ferrari, Red Bull Racing, McLaren, Williams und Force India).
Neben dem Shield steht auch der Cockpitschutz Halo als Alternative bereit. Der Heiligenschein war mit entsprechenden Attrappen bereits 2016 in den freien Trainings getestet worden. Die Mehrheit der Piloten lehnt die Lösung mit dem uneleganten Titanbügel allerdings ab.
Force Indias stellvertretender Teamchef Bob Fernley erklärte, das technische Reglement erlaube die Einführung beider Modelle. «Wir sind dazu verpflichtet, etwas zu machen. Es ist nur die Frage, in welche Richtung wir gehen wollen. Die beste Lösung wäre es wohl, die Vorrichtungen für den Shield einzubauen und weiter daran zu arbeiten und es einzuführen, wenn es perfekt ist», sagte Fernley Reuters.
Neben dem Cockpitschutz geht es auch darum, die Show zu verbessern. Dafür soll diskutiert werden, wie die Aerodynamik der Boliden in Zukunft gestaltet werden kann. Die war bereits in diesem Jahr verändert worden, damit die Boliden breiter und schneller werden und auch aggressiver aussehen.
Auf der Agenda stehen daneben unter anderem die Reifenmischungen, der Zeitplan an einem Rennwochenende, Kostenreduzierungen sowie weitere Shows wie zuletzt in London und eine verpflichtende Teilnahme der Fahrer. Die Abstinenz von Lewis Hamilton in London zugunsten seiner Vorbereitung auf Silverstone hatte zu Diskussionen und Kritik geführt.