Valtteri Bottas (Mercedes) 3.: Kein Neid auf Hamilton
Valtteri Bottas
Valtteri Bottas steht im Schatten. An diesem Wochenende redet alles von Lewis Hamilton, der den Pole-Position-Rekord von Michael Schumacher eingestellt hat. Oder von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen, die neue Verträge mit Ferrari unterzeichnet haben. Typisch Valtteri, wenn der Finne meint: «Ich beneide Hamilton nicht. Es ist mir ganz Recht, wenn die Aufmerksamkeit auf Hamilton und Vettel liegt, dann kann ich mich in Ruhe auf meine Arbeit konzentrieren.»
«Schade, dass zum Schluss des Trainings Sebastian noch an mir vorbeischlüpfen konnte. Aber Startplatz 3 ist eine gute Ausgangslage. Lewis hat einen perfekten Job abgeliefert, Gratulation auch zum Pole-Rekord.»
«Ich selber habe schon das ganze Wochenende lang Mühe, das müssen wir uns noch anschauen. Aus irgendeinem Grund kann ich nicht so viel Speed aus dem Wagen holen wie Lewis. Gewiss fährt er ausgezeichnet, aber das erklärt die Abstände nicht. Die Balance ist gut, aber die Haftung ist nicht da. Ich verliere zu viel Zeit im Highspeed-Sektor 2. Aber mir ist wichtig, dass ich in der Nähe der beiden bin, wenn am Sonntag die Startampel erlischt. Die Rennen hier sind lang, das Wetter ist oft kapriziös, da liegt noch alles drin.»
In der Fahrer-WM heisst es derzeit Sebastian Vettel mit 202 Punkten vor Lewis Hamilton mit 188 und Valtteri Bottas mit 169. Der Finne sieht die Ausgangslage ganz pragmatisch: «Wir haben noch neun Rennen, das sind neun Mal 25 Punkte. Mein Ziel ist recht simpel – ich muss vor den Anderen ins Ziel kommen. Mein Ziel für den Belgin-GP: Ich will einen der zwei Fahrer vor mir schlagen. In Monza dann sollten wir ein ganz starkes Auto haben, da visiere ich einen Sieg an. Wir müssen als Team von jenen Strecken profitieren, wo der Silberpfeil am stärksten ist, da müssen wir Ferrari mit Doppelsiegen hinter uns lassen. Das ist unser Auftrag.»
Der zweifache GP-Sieger Bottas wird darauf angesprochen, was seine schönste Erinnerung an Michael Schumacher sei. Der Finne meint: «Ich weiss noch, wie ich mich jeweils am Sonntagmorgen total auf ein neues Duell zwischen Schumacher und Mika Häkkinen gefreut habe. Als ich 2012 Freitagtestfahrer von Williams war, konnte ich erstmals gleichzeitig mit Schumi auf die Bahn gehen, das war für mich etwas ganz Besonderes.»
Auf die Frage an Valtteri, ob es für ihn nicht frustrierend sei, wenn in der Formel 1 links und rechts neue Verträge unterzeichnet werden, beginnt der Finne nur zu schmunzeln und sagt: «Nein. Ich mache mir keine Sorgen um die Anderen. Mich interessiert nur Mercedes.»
Es gibt auch keinen Grund für Frustration: Bottas wird noch vor dem Monza-GP einen neuen Mercedes-Vertrag unterschreiben.