2. Training Monza: Mercedes schneller als Ferrari
Valtteri Bottas war nach der Mittagspause der schnellere der beiden Mercedes-Piloten
Nach der Mittagspause durften die GP-Stars auf trockener Piste wieder ausrücken. Der Erste, der sich auf die Piste traute, war Romain Grosjean. Der Haas-Pilot wurde von seinem Teamkollegen Kevin Magnussen begleitet und das Duo hatte die Piste in den ersten drei Minuten für sich alleine, bevor auch Nico Hülkenberg in seinem gelben Renner ausrückte. Alle Drei hatten sich für die erste Ausfahrt die weichen Reifen geben lassen.
Nach und nach rückte auch die Konkurrenz aus, einzig Daniel Ricciardo, Fernando Alonso und Lewis Hamilton liessen sich in den ersten zehn Minuten nicht blicken. Die Tifosi auf den Tribünen kamen dennoch auf ihre Kosten, denn die GP-Stars sorgten wieder mit Ausrutschern und Fehlern für Action auf dem Highspeed-Kurs.
Der Erste, der in der ersten Schikane den Notausgang nehmen musste, war Pascal Wehrlein. Der Sauber-Pilot blieb aber nicht lange der einzige Fahrer, der sich an dieser Stelle vertat, auch Magnussen erlaubte sich dort einen Fehler – und verschätzte sich gleich darauf auch in der zweiten Schikane – genauso wie Ferrari-Star Kimi Räikkönen.
Die erste Rundenzeit der zweiten Trainingssitzung liess sich Hülkenberg mit 1:24,440 min notieren. Der Deutsche durfte sich allerdings nicht lange über den ersten Platz auf dem Zeitenmonitor freuen, denn bald schon wurde er durchgereicht. Erst setzte sich Räikkönen an die Spitze, dann legte Bottas mit 1:22,393 min nach. Der Finne war damit nur knapp vier Hundertstel schneller als sein Landsmann im Ferrari.
Lewis Hamilton top
Für klarere Verhältnisse sorgte schliesslich Hamilton, der die Konkurrenz mit 1:22,103 min um fast drei Zehntel distanzierte. Das reichte dem dreifachen Champion aber nicht – er legte mit 1:21,956 min nach und erinnerte damit daran, dass er bei den jüngsten drei GP-Wochenenden im königlichen Park jeweils die Pole-Position erobert hat.
Nach den ersten 20 Minuten führte Hamilton denn auch die Zeitenliste vor Bottas, Räikkönen, Sebastian Vettel, Max Verstappen und Daniel Ricciardo – der mittlerweile auch ausgerückt war - an. Dahinter komplettierte Esteban Ocon, Felipe Massa, Sergio Pérez und Lance Stroll die Top-10 vor Hülkenberg, Carlos Sainz, Stoffel Vandoorne, Fernando Alonso, Jolyon Palmer, Grosjean, Daniil Kvyat, Magnussen, Marcus Ericsson und Pascal Wehrlein.
Nach der ersten halben Stunde hatte sich Verstappen auf die dritte Position verbessert. Im Gegensatz zu den beiden Spitzenreitern von Mercedes und den beiden Ferrari-Piloten hinter ihm war der Red Bull Racing-Teenager allerdings auf der weichsten zur Verfügung stehenden Reifenmischung unterwegs.
Für Action auf der Piste sorgten die beiden Williams-Piloten. Erst geriet Stroll mit dem linken Hinterreifen Ausgangs der zweiten Schikane ins Kies, dann tat es ihm sein Teamkollege Massa gleich und schliesslich legte Stroll auch noch in der Ascari einen Dreher hin, nachdem er aus eigener Kraft weiterfahren konnte.
Verfrühtes Aus Nico Hülkenberg
Knapp vor Halbzeit liess sich Vettel die superweichen Reifen geben. Damit schaffte es der vierfache Champion, die Spitzenposition zu übernehmen – doch sobald auch die Silberpfeil-Stars auf den rot markierten Reifen Gas gaben, musste er sich mit der dritten Position begnügen. An der Spitze stand zu diesem Zeitpunkt Bottas, der es in 1:21,406 min um die 5,793 km lange Piste schaffte – und damit 56 Tausendstel schneller als sein Teamkollege blieb, der am Morgen die Bestzeit aufgestellt hatte.
Das McLaren-Duo Stoffel Vandoorne und Fernando Alonso übte sich derweil im Windschatten-Fahren, während Hamilton mit einem weiteren Fehler in der zweiten Schikane für Unterhaltung sorgte.
Sehr viel grössere Sorgen hatte Sainz, der seinen Renner Ausgangs der zweiten Schikane am Streckenrand abstellen musste, nachdem Rauchzeichen aus seinem Heck aufgestiegen waren. Dem Spanier droht nun eine Strafe wegen des Einsatzes weiterer Motorenteile.
Wir erinnern uns: Dem Sohn der gleichnamigen Rallye-Legende droht wegen des Einsatzes einer weiteren MGU-H-Einheit bereits eine Strafversetzung um zehn Startpositionen. Auch für Renault-Pilot Hülkenberg war das Training vorzeitig gelaufen. Der Deutsche musste wegen eines Hydraulik-Problems vor dem Ende der zweiten Session aussteigen.
Kevin Magnussen: Aufhängungsschaden sorgt für Stopp
Eine Viertelstunde vor dem Ende des Trainingstages kam das virtuelle Safety-Car zum Einsatz. Der Grund: Kevin Magnussen musste seinen Renner wegen eines Aufhängungsschadens, den er ausgangs der Lesmo-Kurven erlitt, am Streckenrand abstellen. Der Däne schaffte es noch bis zur Ascari,, dann stieg er aus. Der Haas-Renner wurde schnell von der Piste geräumt, sodass die GP-Stars die letzten zehn Minuten noch einmal für eine Zeitenjagd nutzen konnten.
Acht Minuten vor dem Ende des Trainings bogen die Silberpfeil-Piloten an die Box ab, offenbar hatte das Mercedes-Team das Trainingsprogramm kurz vor dem Ende des zweiten freien Trainings abgespult. Auch für Kvyat war die Zeitenjagd zu diesem Zeitpunkt schon gelaufen: Der Russe wurde von seinem Toro Rosso-Team angewiesen, gleich an die Box abzubiegen, weil ein Problem mit seinem Renner ausgemacht worden war.
Am Ende dufte sich Bottas mit 1:21,406 min über die Tagesbestzeit freuen. Hinter dem Finnen reihten sich Hamilton, Vettel, Räikkönen, Verstappen, Ricciardo, Vandoorne, Alonso, Ocon und Massa auf den restlichen Top-10-Positionen ein. Sainz, Hülkenberg, Palmer, Pérez, Stroll, Grosjean, Magnussen, Kvyat, Ericsson und Wehrlein komplettierten die Nachmittagszeitenliste.