Valtteri Bottas (Mercedes): Zweite Geige, nein danke!
Valtteri Bottas
Der Finne Valtteri Bottas wirkte nach dem Belgien-GP ratlos. Der Sieger von Russland und Österreich verstand nicht, wie er auf Lewis Hamilton so viel Zeit verlieren konnte. In Monza sagt Bottas dazu: «Nach einem tollen Lauf mit einem guten Rennen nach dem anderen war Belgien mit Rang 5 ein echter Rückschlag. Wir konnten am Wagen nichts finden. Wir können uns noch immer nicht erklären, was in den Ardennen vorgefallen ist. Aber das liegt hinter mir. Nun beginnt ein neues Wochenende.»
Bottas liegt in der WM mit 179 Punkten auf Rang 3, der Abstand auf WM-Leader Sebastian Vettel (220) und Lewis Hamilton (213) ist gewachsen. Dennoch sagt Valtteri: «Der Abstand ist nicht gross genug, um meine Hoffnungen zu begraben. Wir haben ja noch acht Rennen zu fahren, das bedeutet 200 Punkte, die es zu erobern gilt. Für mich stellt sich die Frage noch nicht, fürs Team zu fahren. Alles liegt in meinen Händen. Wenn ich herausragend fahre, dann kann ich meine Chancen wahren. Wenn der Punkt kommen sollte, an dem mich das Team um Hilfe bittet, dann mach ich das auch. Noch ist dieser Punkt nicht da.»
Die Journalisten haken nach: Sollte Bottas in Monza vor Hamilton führen und Vettel ist Dritter, darf Valtteri dann zum Sieg fahren? Dr Finne: «Ja, so verstehe ich das.»
Auch für Valtteri Bottas ist Monza «ein aussergewöhnliches Rennen, die Atmosphäre ist unvergleichlich. Ich finde die leidenschaftlichen Tifosi wirklich cool, ich mag die Strecke. Auch weil sie so ganz anders ist als jede andere. Und du spürst natürlich an allen Ecken und Enden die gewaltige Historie.»
«Monza sollte dem Mercedes schmecken, aber ich war auch nach Spa gereist mit dem Gedanken, dass wir dort sehr stark sein sollten, und dann hat Ferrari besser abgeschnitten als erwartet. Ich gehe von einem harten Duell aus.»
Zum neuen Vertrag mit Mercedes meint Bottas: «Du kannst dir deiner Sache nie hundertprozentig sicher sein. Meine Einstellung hat sich nicht geändert. Es gibt keinen Grund zur Panik.»
«Ich kann nicht behaupten, dass die Ungewissheit meine Leistungen beeinträchtigt. Ich weiss, dass sich die Dinge in die richtige Richtung bewegen. Als ich nicht wusste, was aus mir wird, da hat mich das viel gelehrt. Jedenfalls hat die Leistung in Belgien nichts mit dem Vertrag zu tun.»
«Es ist gut, dass wir nur wenige Tage zwischen Belgien und Italien haben. Dann kannst du sofort zur neuen Aufgabe übergehen und das schlechte Ergebnis vergessen. Spa ist abgehakt, nun konzentriere ich mich ganz auf die Arbeit hier in Italien.»
Kurios: Trotz der Weltmeister-Qualitäten von Keke Rosberg, Mika Häkkinen und Kimi Räikkönen – noch nie hat ein finnischer Formel-1-Fahrer in Monza gewinnen können.