Jolyon Palmer: Von Rausschmiss in den Medien erfahren
Am gestrigen Trainingsfreitag beherrschte ein Thema das Fahrerlager von Singapur: Der endlich bestätigte Motorpartner-Tausch von Toro Rosso und McLaren sowie der damit zusammenhängende Verleih von Red Bull-Talent Carlos Sainz ans Renault-Werksteam im nächsten Jahr sorgten für viel Gesprächsstoff.
Bekannt wurde die Rochade sowie der für 2018 geplante Sainz-Wechsel bereits Tage zuvor, in den Medien wurde sogar darüber spekuliert, ob der Toro Rosso-Pilot vielleicht schon in Malaysia im Auto von Jolyon Palmer sitzen würde. Der Renault-Abschiedskandidat erfuhr denn auch aus einem Online-Artikel von seinem Rausschmiss nach dem diesjährigen Saisonende.
Dies erzählte Palmer im Fahrerlager von Singapur vor laufender Kamera: «Ich wusste es, als ich es auf Autosport gelesen habe, da wusste ich auch, dass es stimmt. Ich sprach dann mit einigen Leuten und das war's.»
«Das war etwas schade, ich weiss auch gar nicht, wer das an die Medien weitergegeben hat, aber die haben ihre Informationskanäle, da mache ich mir nichts vor. Und letztlich ändert es ehrlich gesagt auch nichts an den Tatsachen», erklärte der Brite, der in diesem Jahr noch keine Punkte holen konnte. Zum Vergleich: Sein Teamkollege Nico Hülkenberg hat bereits deren 34 auf dem Konto – und auch im Qualifying hatte der Deutsche bisher immer die Nase vorn.
Der oft vom Technik-Pech verfolgte Palmer sieht denn auch ein, dass seine Leistungen nicht den Vorstellungen der Entscheidungsträger im französischen Werksteam entsprechen. «Natürlich wusste ich angesichts meiner Leistungen, dass sich das Team nach anderen Leuten umschaut, denn es war ein hartes Jahr. Aber du weisst nie, was passiert, bis es vorbei ist.»
«Ich hätte im vergangenen Jahr das Gleiche sagen können, und da kam es anders. Du musst dich also reinhängen und dein Bestes geben, und genau das werde ich auch tun. Ich werde in den verbleibenden sieben Rennen wie versprochen alles geben, auch wenn ich jetzt weiss, dass es keine Chance gibt, danach an Bord zu bleiben. Das ändert nichts an meiner Einstellung und Leistung.»