Toto Wolff (Mercedes): «Damit haben wir gerechnet»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff
Für Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff war schon vor dem Singapur-Wochenende klar, dass seine Silberpfeile nicht zu den Favoriten für den 14. GP-Sieg des Jahres zählen würden. Denn die Streckencharakteristik des gewundenen Stadtkurses passt vor allem zu den Rennern der Konkurrenz, will heissen: Ferrari und Red Bull Racing gingen als die grossen Sieges-Anwärter ins aktuelle Rennwochenende.
Red Bull Racing machte von Anfang an klar, dass mit den Autos aus Milton Keynes zu rechnen ist: In den ersten beiden Trainings hatte Daniel Ricciardo die Nase vorn, am heutigen Samstag war Verstappen in der letzten Trainingsstunde sowie in den ersten beiden Qualifying-Segmenten der Schnellste. Am Ende durfte aber mit Sebastian Vettel der grösste WM-Gegner von Lewis Hamilton die Pole bejubeln.
Wolff erklärte hinterher gewohnt offen im Sky Sports F1-Interview: «Es ist, was wir erwartet haben. Wir hoffen natürlich immer auf bessere Ergebnisse, aber das spiegelt realistischerweise den Platz, den wir im Kräfteverhältnis von Singapur einnehmen.»
Und der Wiener betonte: «In dieser Saison scheint es ein gewisses Muster zu geben. Einige Autos scheinen auf diesen engen, langsameren Kursen besonders gut zu sein, wie etwa die Red Bull-Renner oder auch Ferrari. Und genau das hat sich auch hier gezeigt. Wir sind hingegen auf Strecken mit vielen Highspeed-Kurven schnell.»
Dass es bei Hamiltons Seite der Box ein Problem gab und die Reifentemperaturen nicht richtig angezeigt wurden, will Wolff nicht als Ausrede gelten lassen: «Natürlich lenkt es ab, wenn du nicht die richtigen Reifentemperaturen siehst, aber ich denke nicht, dass das ein Faktor war. Er hat alles an Leistung aus dem Auto herausgequetscht, was hier in Singapur geht.»
Und was sagt das Team-Oberhaupt zu Valtteri Bottas, der sich noch hinter seinem Teamkollegen auf Platz 6 einreihen musste? «Valtteri ist seit gestern im Hintertreffen. Das war bisher ganz allgemein kein grossartiges Wochenende für uns. Aber morgen zählt erst.»