Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Lewis Hamilton zu McLaren-Honda: Üble Schinderei

Von Rob La Salle
Lewis Hamilton und Fernando Alonso

Lewis Hamilton und Fernando Alonso

​Lewis Hamilton ist dann am glücklichsten, wenn er sich mit den Besten messen kann. So wie 2017 mit Sebastian Vettel. Hamilton wünscht sich für 2018 einen Alonso in einem starken McLaren-Renault.

Keiner hat das Dilemma namens Fernando Alonso besser auf den Punkt gebracht als Ross Brawn von Liberty Media: «Ich finde es frustrierend, ein so gewaltiges Talent in durchschnittlichen Autos zu erleben. Er hat letztlich nur zwei WM-Titel erobern können, und für einen Piloten seines Talents ist das ein Hohn.»

Viele Fans sagen sich auch: Es ist ein Jammer, dass ein solcher Fahrer auf hinteren Plätzen versauert, welche Verschwendung!

WM-Leader Lewis Hamilton spricht diesen Formel-1-Anhängern aus dem Herzen, wenn er fordert: «Fernando muss einen guten Wagen haben, bevor seine Zeit in der Formel 1 zu Ende geht. Zum Glück hat er in diesem Jahr von "den kommenden Jahren" gesprochen. Also wird er uns wohl noch eine Weile erhalten bleiben. Wir haben von Fernando noch nicht das Beste gesehen. Er sollte zeigen können, dass er es noch immer mit allen von uns aufnehmen kann. Ich selber will gegen die Besten kämpfen können.»

Schon als Kartjunge wurde Lewis Hamilton von McLaren und Mercedes gezielt für die Karriere des Formel-1-Piloten aufgebaut: Hamilton bedankte sich beim englischen Traditionsteam mit dem WM-Titel 2008 und mit 21 Siegen. Aber ist es nur ein Zufall, dass McLaren nicht mehr gewinnen kann, seit Hamilton das Team verlassen hat? Dass seit seinem Weggang kein McLaren mehr auf einer Pole-Position stand?

Wäre McLaren 2007 nicht wegen der Spionageaffäre von der WM ausgeschlossen worden, hätte das Team von 2007 bis 2012 die Markenwertung stets unter den besten Drei abgeschlossen, 2008, 2010 und 2011 als Gesamtzweite.

Dann der Abstieg: Fünfter Gesamtrang 2013 und 2014, 2015 kam der Komplettabsturz mit Honda auf den zweitletzten Rang, lediglich Manor-Marussia war noch schlechter. So weit hinten war McLaren in der ganzen Teamhistorie seit 1966 noch überhaupt nie! 2016 schien es aufwärts zu gehen, Rang 6 im Konstrukteurs-Pokal, 2017 dann wieder auf den zweitletzten Rang abgesackt.

McLaren-Direktor Zak Brown zog die Reissleine: Trennung von Honda, neues Bündnis mit Renault.

Lewis Hamilton in Singapur gegenüber den Kollegen der britischen Sky: «Ich bin verblüfft, dass die Trennung nicht früher gekommen ist. Für beide Seiten war das eine lange, harte, üble Schinderei. Ich hoffe, das wird ein Neuanfang für McLaren, denn dieser Rennstall sollte mit uns kämpfen können.»

Der 32jährige Engländer sagt: «Ich bin so lange für McLaren gefahren, natürlich haben sie einen besonderen Platz in meinem Herzen behalten. Es ist einfach nur traurig zu sehen, dass ein so fabelhafter Rennstall nicht um die Spitze mitfahren kann.»

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