Formel 1: Ferrari-Teamchef nennt es einen Witz

Lewis Hamilton: Cockpit-Gespräch mit Ayrton Senna

Von Andreas Reiners
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

Hamilton hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er den großen Ayrton Senna verehrt. Der Brasilianer war bei Hamiltons Sieg in Singapur durchaus hilfreich.

In Kanada gab es im Juni einen für Hamilton sehr emotionalen Moment: Die Familie Senna hatte für den Briten einen Original-Helm von Ayrton organisiert für den Moment, wenn der Engländer die Marke von Senna erreicht. Und dieser Helm wurde dem komplett baffen Briten in Kanada überreicht, nachdem er seine 65. Pole erreicht hatte.

Lewis brauchte einige Momente, bis er seine Sprache wiederfand: «Ayrton Senna ist für mich bis heute eine Inspiration, ich kann der Familie Senna nicht genug danken für diese tolle Geste.»

Wie sehr der Brasilianer eine Inspiration für Hamilton ist, verriet der Brite nach dem Singapur-GP, dem ersten Nacht-Regenrennen in der Formel-1-Geschichte. «Das war für uns alle eine massive Herausforderung. Ich hätte es leicht wegwerfen können», sagte Hamilton. Wie sein WM-Rivale Sebastian Vettel durch den desaströsen Startcrash zum Beispiel.

«Aber von Zeit zu Zeit kommt mir Senna in den Sinn. Sein Monaco-GP, als er in Führung lag und in die Mauer fuhr. Daran erinnere ich mich und daran, genau das nicht zu tun. Es, als ob er zu mir sagt: "Bleibt fokussiert, behalte alles im Griff"», sagte Hamilton.

Senna war 1988 in Monaco so dermaßen überlegen, dass er im Qualifying 1,427 Sekunden vor Alain Prost lag. Der Franzose saß wie Senna im McLaren. Der unvergessene Brasilianer hat das Qualifying in Monte Carlo 1988 als «meine intensivste Erfahrung in der Formel 1» beschrieben, «ein Gefühl, wie ich es nie wieder erleben durfte». Im Rennen lag er 50 Sekunden vor dem Rest des Feldes, als er in der 67. Runde in der Portier-Kurve nach einem Fahrfehler abflog.

Es ist Hamiltons grundsätzlicher Ansatz, nach dem schwierigen Jahr 2016, als er nach einigen Fehlern den Titel an Nico Rosberg verlor, etwas vorsichtiger zu Werke zu gehen. «Dieser Fokus scheint zu funktionieren. Es gibt keinen Grund, das zu ändern. Es ist eine perfekte Balance aus Aggressivität und Vorsicht. Ich werde bis zum letzten Rennen so weitermachen.»

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