KTM: Fehlplanungen auch in der Modellpolitik

Eric Boullier: «Honda wollte keine McLaren-Auszeit»

Von Vanessa Georgoulas
McLaren-Teamchef Eric Boullier: «Wir mussten zum Schluss kommen, dass es keinen anderen Ausweg gab»

McLaren-Teamchef Eric Boullier: «Wir mussten zum Schluss kommen, dass es keinen anderen Ausweg gab»

Bevor McLaren und Honda die Entscheidung trafen, ab 2018 getrennte Wege zu gehen, bot der Traditionsrennstall aus Woking den Japanern eine Auszeit an, wie Teamchef Eric Boullier verrät.

In Singapur bestätigten McLaren und Honda, was sich schon lange abgezeichnet hatte: Die Briten und Japaner gehen nach dieser Saison getrennte Wege. Während das Traditionsteam künftig auf die Antriebseinheiten aus dem Hause Renault setzt, stattet Honda 2018 den Red Bull-Nachwuchsrennstall Toro Rosso aus.

Im Interview mit den Kollegen des französischen Magazins Auto Hebdo verrät McLaren-Teamchef Eric Boullier nun, dass man dem Motorenpartner auch eine Auszeit vorgeschlagen habe. Doch dieser wollt davon nichts wissen. Der Franzose erinnert sich: «Wir haben bereits beim ersten Vorsaisontest in Barcelona realisiert, dass uns ernste Probleme erwarteten. Wir wurden nervös und schauten uns nach einer Lösung um, die die Situation verbessern sollte.»

«Als letzten Ausweg waren wir auch bereit, Honda eine Auszeit anzubieten, um sich in Ruhe verbessern zu können, während McLaren für eine bestimmte Zeit mit einem anderen Hersteller zusammenspannt», erzählt Boullier, der aber auch gleich betont, dass man auch andere, einfachere Optionen in Betracht gezogen habe.

«Die Honda-Ingenieure hätten etwa mit ihren Kollegen von Mercedes eine technische Kooperation eingehen können. Oder wir hätten auch unsere eigene Expertengruppe von verschiedenen Motorspezialisten aus verschiedenen Unternehmen zusammenstellen können. Diese hätten Honda helfen können, schnellere Ergebnisse zu erzielen», zählt der Teamchef auf.

«Doch leider wurde keiner der Vorschläge genauer angeschaut, deshalb gingen uns die Argumente aus», gesteht Boullier. «So mussten wir zum Schluss kommen, dass es keinen anderen Ausweg als das Ende der Partnerschaft gab.»

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