Sebastian Vettel: «Kein Hamster und kein Junkie»
Sebastian Vettel beim Crash mit Max Verstappen und Kimi Räikkönen
Die Meinungen gingen nach dem Singapur-GP bei drei brennenden Fragen weit auseinander. War der Startcrash zwischen Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen ein normaler Rennunfall? Ja, sagten die Ordnungshüter und sahen von Strafen ab. Doch wer trug unter dem Strich die Schuld? Viele Experten waren der Meinung, dass Vettel der Auslöser gewesen sei, unter anderem zum Beispiel Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda. «Natürlich kann man sowas auch als Rennunfall bezeichnen, aber schuldig war in dem Fall Sebastian», sagte der Österreicher der Welt. Damit stand Lauda nicht alleine.
Vettel zuckt bei der Kritik nur mit den Schultern. Sprich: Ihm ist es wurscht. «Damit kann ich leben. Von außen ist es immer leicht, sich lang und breit eine Meinung zu bilden – in diesem Falle über etwas, das nicht mal fünf Sekunden gedauert hat», sagte Vettel der Sport Bild.
Blieb auch die Frage, ob er nicht zu viel Risiko eingegangen sei, vor allem in seiner Position als Verfolger von Lewis Hamilton, der nach Vettels Aus den Sieg abstaubte und seine Führung auf 28 Punkte ausbaute. Auch hier gingen die Meinungen auseinander, DTM-Pilot und RTL-Experte Timo Glock stellte zum Beispiel bei SPEEDWEEK.com klar: «Man will seine Position immer verteidigen.»
Und was sagt Vettel? «Grundsätzlich versuche ich, immer das Beste rauszuholen – und ja, auch keinen Blödsinn zu machen. Aber ich bin eben nicht so der Hamster im Sinne von: Ich bleibe dahinter und nehme die Punkte mit. Der war ich noch nie», so Vettel.
Der Heppenheimer stellt aber auch gleich klar: «Ich bin auch kein Junkie, der alles gibt, um nach vorn zu kommen. Ich würde mich eher in der Mitte einordnen. Wenn die Chance da ist, einen Platz gutzumachen oder zu verteidigen, muss man die mitnehmen. Das ist mein Credo.»
Eine weitere Frage nach dem Singapur-GP wird man vorerst nicht klären können. War das eine Vorentscheidung im Titelkampf? Auch hier antwortet ein entspannter Vettel: «Es gibt genügend GPs, um den Rückstand aufzuholen. Ich schaue von Rennen zu Rennen und glaube fest daran, dass wir es noch schaffen. So einen Rückschlag muss man wegstecken. Ich kämpfe weiter.»
Er sei voller Zuversicht, weil man ein starkes Paket habe, so Vettel: «Auch wenn in den letzten drei Rennen die Ergebnisse gefehlt und wir die Führung verloren haben, haben sie mir trotzdem Hoffnung gegeben. Weil das Auto schnell ist. Und weil es ein paar Dinge gibt, die wir noch geplant haben. Ob die dann alle so funktionieren – schauen wir mal. Aber ich glaube an uns.»