Kimi Räikkönen, Ferrari: Zu viele Defekte und Unfälle
Kimi Räikkönen
Kimi Räikkönen hat mindestens in Monaco und in Ungarn bewiesen, dass er an einem guten Tag so schnell ist wie Ferrari-Superstar Sebastian Vettel. Zu seinem 21. GP-Sieg hat es dennoch nicht gereicht, und am Ende wird wohl WM-Rang 5 für den schweigsamen Finnen herausspringen.
Der 38-Jährige ist bei der Selbstanalyse ganz pragmatisch: «Wenn du für Ferrari fährst, dann muss der Anspruch sein, jedes Rennen gewinnen zu können und unterm Strich natürlich den Titel zu holen. Für mich selber begann das Jahr nicht ideal, wir haben viel zu lange gebraucht, um in Sachen Abstimmung endlich auf einen grünen Zweig zu kommen. Seit wir das geschafft haben, läuft es besser.»
«Dann aber hatten wir zu viele Defekte oder Unfälle. Wenn ich daran denke, wo Ferrari 2016 war, dann dürfen wir mit den Fortschritten wirklich zufrieden sein. Aber das reicht nicht. Wir haben bei Ferrari alle Mittel, um vorne mitzumischen, wir müssen nur alle Details auf die Reihe zu bekommen. Und ich kann versprechen – wir geben bis zur letzten Runde des Abu-Dhabi-GP Vollgas.»
Zum baldigen Rücktritt seines früheren Ferrari-Stallgefährten Felipe Massa meint Kimi: «Ja, mir ist zu Ohren gekommen, er höre auf. Wieder einmal. Mal gucken, ob es dieses Mal wirklich passiert! Nein, ernsthaft – wir hatten zusammen eine tolle Zeit, er war ein prima Teamkollege und sauschnell obendrein. Wir hätten um ein Haar 2007 und 2008 zwei Fahrertitel in Folge eingefahren.»
Damit sind wir bei Kimis WM-Titel, der dem Finnen vor zehn Jahren wie ein Gottesgeschenk in den Schoss fiel, weil sich die McLaren-Piloten Lewis Hamilton und Fernando Alonso damals gegenseitig so lange die Punkte wegnahmen, bis Räikkönen lachender Dritter war.
Wie denkt Kimi über die Szenen der WM-Entscheidung 2007 in Interlagos? Kimi: «Das ist verflixt lange her! Das war ein fabelhafter Tag, keine Frage, aber es gab schon das ganze Jahr schöne Momente. Und auch einige weniger schöne. Aber ich denke eigentlich nicht oft daran. Denn diese Erinnerungen ändern nichts an meinem heutigen Leben.»