Sauber: Ferrari-Talente machen Marcus Ericsson nervös
Marcus Ericsson
Endet die GP-Karriere von Marcus Ericsson nach vier Jahren? Der Sauber-Pilot, der vor dem letzten Saisonlauf den 20. WM-Rang belegt, muss um sein Cockpit zittern – und das, obwohl er mit den neuen Team-Besitzern verbunden ist. Denn hinter der Schweizer Investment-Firma Longbow stehen Landsleute des Schweden, und einige davon gehören bereits seit Jahren zu den Sponsoren von Ericsson.
Trotzdem weht seit der Absetzung von Teamchefin Monisha Kaltenborn ein neuer Wind im Schweizer F1-Werk, an dessen Spitze nun Frédéric Vasseur steht. Der Franzose stellte unlängst klar: «Klar können wir uns überlegen, ob wir die Kooperation mit Ferrari in der Zukunft ausbauen. Dazu haben wir genügend Zeit, denn über 2018 hinaus besteht keine Unsicherheit in Sachen Motorpartner.»
Und genau das bereitet Ericsson Kopfzerbrechen. Denn die engere Bindung an Motorenpartner Ferrari könnte zur Folge haben, dass im nächsten Jahr zwei Nachwuchshoffnungen der Scuderia für Sauber auf WM-Punktejagd gehen. Es ist kein Geheimnis, dass Ferrari-Präsident Sergio Marchionne die beiden Talente Charles Leclerc und Antonio Giovinazzi im nächsten Jahr im GP-Zirkus unterbringen will.
Ericsson bestätigt in seiner Presserunde denn auch: «Ferrari macht Druck, um zwei Fahrer ins Team zu bringen, und das ist derzeit meine Hauptsorge. Aber noch ist nichts entschieden.» Und der 27-Jährige gesteht: «Natürlich bin ich etwas nervös, es fühlt sich eigenartig an, das letzte Rennen der Saison anzugehen und nicht zu wissen, was im nächsten Jahr passiert.»
Die Verspätung liege an den Verhandlungen mit Ferrari über den Ausbau der Partnerschaft, ist Ericsson überzeugt: «So wie ich das verstehe, liegt es an den Gesprächen mit Ferrari über die Frage, wie stark die Kooperation sein und was sie alles beinhalten soll. Ich denke, das ist der Grund, warum das Ganze andauert. Ich hoffe natürlich, dass ich einer der beiden Sauber-Fahrer im nächsten Jahr sein kann.»
Mit einer Entscheidung beim letzten Rennwochenende des Jahres am Yas Marina Circuit in Abu Dhabi rechnet der Rennfahrer aus Kumla aber nicht: «Das glaube ich nicht, aber ich weiss es auch nicht genau. Ich habe noch nichts unterschrieben, wenn es also eine Fahrer-Bestätigung gibt, dann bedeutet das nichts Gutes für mich.»