Grid-Girls 2018 ja oder nein? Kontroverse Reaktionen
Die Worte der neuen Formel-1-Führung um Chase Carey und Ross Brawn haben unter den Fans eine kontroverse Diskussion entflammt. Brawn, bei «Formula One Management» für die Entwicklung von Technik und Sport zuständig, bestätigte im englischen Radio BBC: «Die Art und Weise, wie die Frau für Werbung eingesetzt wird, das ist ein heikles Thema. Wir schauen uns das derzeit sehr gründlich an. Viele Leute sagen, Grid-Girls gehören zur Tradition. Andere finden, das Konzept sei vielleicht ein wenig verstaubt. Also kümmern wir uns um das Thema.»
Formel-1-CEO Chase Carey: «Wir müssen entscheiden: Ist das ein Relikt aus der Vergangenheit. Soll das ein Teil der künftigen Formel 1 sein? Wir wollen so viele Perspektiven wie möglich einnehmen und dann für den Sport das Richtige tun.»
Die meisten Rennfahrer sind der Ansicht: Keine Grid-Girls mehr – geht’s noch? Der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel meinte stellvertretend: «Wenn ich das Auto auf meinen Startplatz stelle und mir den Hintern von George oder Dave anschaue, dann bin ich nicht glücklich damit. Grid-Girls gehören zum Rennen dazu. Das ist eine Tradition und es gibt gute Traditionen. Wir sollten damit nicht brechen.»
Bei einer Umfrage der BBC sprachen sich jetzt rund 60 Prozent der Fans dafür aus, die Grid-Girls beizubehalten. Mehr als 1500 Fans schrieben Kommentare, das Thema wird überaus kontrovers und vielschichtig diskutiert.
Im Facebook-Portal von SPEEDWEEK.com war die Meinung klarer: Der überwiegende Teil der Fans will auf Grid-Girls nicht verzichten. Patrick Schlager schreibt zwar: «Fand die schon immer unnötig.»
Aber Dominik Wolf entgegnet: «Alles Geile wird gestrichen – das ist die Formel 1 von heute.»
Daniel Perling gibt zu bedenken: «Überlegt doch mal, was in den 90er Jahren los war mit den Mädels in der Box.» Und Michael Grossgart bedauert: «Alles Gute weg und durch total unnötige und langweilige Sachen ersetzt. Siehe Fahrerparade 24h-Rennen.»
Simon Sanchez meint augenzwinkernd: «Wenn schon die Autos mit dem Halo hässlich werden, kann die Startaufstellung ein optimisches Upgrade gut vertragen.» Alfred Nagler findet: «Die gehören einfach dazu wie die Butter aufs Bort. Diese Idioten wollen gleich alles abschaffen.» Denny Schneider schreibt: «Kein Sound mehr, „Überholmanöver“ per DRS, jeder Mist wird bestraft, rumheulende Fahrer – die Liste ist lang! Dass die Grid-Girls abgeschafft werden, passt zur heutigen Formel 1.»
Andreas Deuerling steuert bei: «Benzingeruch und hübsche Mädels. Warum alles ändern wollen? Sie werden ja nicht gezwungen.»
Das finden auch andere Formel-1-Fans, die zu bedenken geben: Hat eigentlich jemand die Grid-Girls selber mal gefragt? Sie scheinen Spass an ihrer Arbeit zu haben.
Wieder andere GP-Anhänger geben zu bedenken: Es muss ja auch nicht immer nur ein Fetzen Stoff sein, wenn das Zeitgenossen stört. Die Damen können ja auch traditionelle Kleider tragen – je nach Austragungsort. Was jedes Jahr am Red Bull Ring von den Formula Unas mit feschen Dirndl bewiesen wird.
Die kritischen Stimmen bleiben. Chase Carey hört auch Argumente, Grid-Girls seien für die Sache der Frau herabwürdigend, das sei heute einfach nicht mehr zeitgemäss, die Girls hätten nur noch dekorativen Wert und würden dem Sport nichts betragen. Die Boxentafelmädchen seien einfach nicht politisch korrekt.
Gegenargument: Formel 1, das soll doch auch eine Prise Glamour sein, und dazu gehören nun mal schöne Menschen.
Aber viele Fans geben schliesslich auch zu bedenken: Warum diskutieren wir eigentlich über so etwas? Hat die neue Formel-1-Führung wirklich nichts Dringlicheres zu tun?
Was die Fans wohl mehr nervt: Ein Grid-Girl oder die lächerlichen Strafversetzungen?