Sergey Sirotkin: Unterstützung von Renault-Teamchef
Es ist schon eine Weile her, seit Sergey Sirotkin vor seinem Buhlen um das Williams-Cockpit für richtig grosse Schlagzeilen gesorgt hatte: 2013 wurde der damals 18-Jährige als Entwicklungsfahrer von Sauber der Formel-1-Welt vorgestellt, doch aus dem angepeilten Aufstieg in die Königsklasse ist bisher nichts geworden.
Das könnte sich im nächsten Jahr ändern, denn glaubt man den neuesten Gerüchten, soll der mittlerweile 22-Jährige aus Moskau im Rennen um das letzte freie Cockpit für die Saison 2018 auf der Pole-Position stehen. Das zweite Williams-Cockpit neben Nachwuchshoffnung Lance Stroll ist trotzdem begehrt: Neben Formel-1-Rückkehrer Robert Kubica hoffen auch Williams-Reservist Paul di Resta, Red-Bull-Eigengewächs Daniil Kvyat und Mercedes-Junior Pascal Wehrlein auf ihre Chance.
Das sind alles hochkarätige Kandidaten mit GP-Erfahrung, dennoch ist Renault-Sport-Chef Cyril Abiteboul überzeugt, dass der Russe durchaus mit den anderen Cockpit-Anwärtern mithalten kann. Im Gespräch mit den Kollegen von Motorsport.com erklärt der Ingenieur aus Paris: «Es ist schwer zu sagen, wie er gegen irgendeinen Teamkollegen abschneiden würde, aber er hat definitiv eine Chance in der Formel 1 verdient.»
Sirotkin, der als Renault-Reservist bereits sechs Trainingseinsätze bestritten hat, habe durch sein Tempo, seine Loyalität dem Team gegenüber und seinen Fleiss überzeugt, rührt Abiteboul die Werbetrommel für den Nachwuchs, der ihm zufolge auch einen Erheblichen Anteil am Entwicklungserfolg des französischen Werksteams gehabt habe. Denn Sirotkin sass nicht nur auf der Strecke im Cockpit, auch im Simulator leistete er wertvolle Arbeit.
«Sein Feedback war sehr genau und deshalb auch äusserst hilfreich», lobt Abiteboul. «Ich denke, das ist eine ziemlich beachtliche Leistung, vor allem wenn man bedenkt, dass er über relativ wenig Erfahrung verfügt. Er hat bewiesen, dass er schnell ist und über ein umfangreiches Wissen über das Auto verfügt.»
Deshalb wundert es den 40-jährigen Franzosen auch nicht, dass Sirotkin von der Williams-Führung als Nachfolger für GP-Urgestein Felipe Massa in Erwägung gezogen wird. «Dass er zu den Cockpit-Kandidaten bei Williams zählt, hat er sicherlich auch der Arbeit mit uns zu verdanken. Er hat viel Talent und Speed, doch heutzutage muss man sich dies in der Formel 1 erarbeiten. Ich denke, wir haben viel Aufwand in seine Ausbildung gesteckt und er ist auch nicht mehr der Fahrer, der er vor zwölf Monaten war.»