Lewis Hamilton: «Das war das Schlimmste an Baku»
Hamilton über Baku-Ausraster von Vettel: «Könnt ihr euch nicht vorstellen, dass wir GP-Stars wissen, wie man geradeaus fährt?»
Der starke Saisonstart, den Ferrari im vergangenen Jahr hingelegt hatte, kam für Lewis Hamilton nicht überraschend. Der Mercedes-Star, der sich bis zum zwölften WM-Lauf in Belgien gedulden musste, bis er die Tabellenführung übernehmen konnte, erklärte im Rahmen eines Saisonrückblicks auf Sky Sports F1: «Wir hatten eine super Standfestigkeit, doch Ferrari hat in den Wintertests einige sehr starke Zeiten hingelegt.»
«An diese wären wir auch nicht herangekommen, wenn wir allen Sprit aus dem Tank genommen hätten. Deshalb war uns klar, dass wir in den ersten paar Rennen starken Gegenwind spüren würden», fügte der 32-jährige Brite an, der immerhin vier der ersten zehn Saisonläufe für sich entscheiden und zwei weitere auf dem Podest beenden konnte.
Und Hamilton erzählte: «Von Zeit zu Zeit bekommst du als Fahrer ein Auto, das überall richtig gut ist. Doch meistens ist es so, dass ein Auto auf einigen Strecken grossartig ist, auf anderen gut zurechtkommt und auf wieder anderen Pisten nicht so stark ist. Das trifft auch auf unseren 2017er-Silberpfeil zu. Es war eine echte Herausforderung, dieses Auto zu verstehen und dessen Schwächen zu umgehen sowie seine Stärken zu nutzen.»
Trotz aller Schwierigkeiten durfte sich Hamilton am Ende zum vierten Mal die WM-Krone aufsetzen – und konnte damit mit seinem Ferrari-Gegner Sebastian Vettel gleichziehen. Letzterer hatte sich einen erbitterten Zweikampf mit dem Mercedes-Piloten geliefert und beim achten Kräftemessen in Baku die Fassung verloren, als er sich vom führenden Silberpfeil-Star provoziert fühlte. Vettel fuhr Hamilton zwei Mal ins Auto – und wurde dafür milde bestraft.
Wie bewertet der 62-fache GP-Sieger den Vorfall rückblickend? Hamilton dazu: «Das Schlimmste waren gewisse Leute, mit denen ich hinterher sprach und die mir versicherten, dass er das sicherlich nicht absichtlich gemacht hat. Ich sagte dann: Könnt ihr euch nicht vorstellen, dass wir GP-Stars wissen, wie man geradeaus fährt? Und das waren hochrangige Stewards, die das gesagt haben.»