Pierre Gasly (Scuderia Toro Rosso): Heiss auf Honda
Pierre Gasly
Unglaublich: Seit Olivier Panis 1996 in Monaco hat kein Franzose mehr einen Formel-1-WM-Lauf gewonnen! Aber es gibt Hoffnung für die französischen Rennfans: Esteban Ocon war 2017 für Rennlegende Alain Prost «die Entdeckung des Jahres», der 21jährige Mercedes-Schützling hat für Force India eine fabelhafte Saison gefahren und gilt als einer der vielversprechendsten jungen Piloten im Feld.
Der gleichaltrige Pierre Gasly darf 2018 seine erste komplette Formel-1-Saison bestreiten, in Diensten der Scuderia Toro Rosso. Gasly ist ein Absolvent der klassischen französischen Rennleiter: Kartsport, französische Formel Renault, Formel Renault 3.5, GP2.
Gasly fuhr von 2006 bis 2010 Rennkarts. Er wurde unter anderem EM-Zweiter 2010 und Weltcup-Vierter. Damit war klar: Der Junge war bereit für den Aufstieg in den Automobilsport.
In der französischen Formel 4 lebte er sich 2011 prächtig ein: Vier Laufsiege, dritter Schlussrang. In der Formel Renault tat er sich ein wenig schwerer, erst im zweiten Jahr konnte er sich durchsetzen – Meister 2013.
Ein Jahr darauf stand ihm in der Formel Renault 3.5 (übrigens in einem Fahrzeug von Arden, also von Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner) nur jener Carlos Sainz junior vor der Sonne, der heute als Red-Bull-Leihgabe bei Renault Formel 1 fährt.
2016 eroberte Gasly den Titel in der GP2 (heute Formel 2), 2017 hätte er fast den Superformula-Titel in Japan gewonnen.
Gasly brennt vor Arbeitseifer. Er kann es nicht erwarten, endlich mit dem neuen Toro Rosso-Honda auszurücken, der am 21. Februar in Misano einem Funktionstest unterzogen und am 25. Februar am Circuit de Barcelona-Catalunya der Öffentlichkeit präsentiert wird.
Gasly meint: «Die Sitzprobe haben wir natürlich längst hinter uns. Ab Anfang Februar werde ich viel Zeit im Rennwagenwerk von Faenza verbringen. Wir wollen für die ersten Wintertests in Barcelona vom ersten Tag an hundertprozentig bereit sein. Wir haben ja nur acht Tage Zeit, dazu arbeiten wir mit einem neuen Motorpartner, wir werden also reichlich zu tun haben.»
«Ganz wichtig wird es sein, dass unser Fahrzeug standfest läuft, wir also reichlich zum Fahren kommen. Nur wenn du oft auf der Bahn bist, kannst du zu verstehen beginnen, wo du mit dem neuen Wagen wirklich stehst. Und das gibt dann auch die Entwicklung vor.»
«Ich brenne wirklich darauf zu fahren und kann es nicht erwarten, endlich wieder einzusteigen. Um ehrlich zu sein, denke ich seit Dezember an nichts Anderes!»
Gasly hat nach der Saison Zeit in Dubai verbracht (mit seinem ersten Fallschirmsprung), die Festtage verbrachte er mit seiner Familie (Pierre hat vier Brüder!). Dann reiste er mit Freunden nach Miami, unter anderen mit McLaren-Fahrer Stoffel Vandoorne.