Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Formel 1 im Fernsehen: Musik und spätere Startzeiten?

Von Vanessa Georgoulas
Die Aufnahmewinkel der TV-Kameras sollen verbessert werden, damit der Speed der Formel-1-Autos künftig besser rüberkommt

Die Aufnahmewinkel der TV-Kameras sollen verbessert werden, damit der Speed der Formel-1-Autos künftig besser rüberkommt

Die Formel-1-Fans in Deutschland müssen künftig auf das Sky-Angebot verzichten, doch RTL wird die Rennen weiterhin live übertragen. Und für die TV-Zuschauer könnte sich in diesem Jahr einiges ändern.

Die Formel-1-Verantwortlichen von Liberty Media haben die Vermarktungsrechte am GP-Zirkus vor knapp einem Jahr erworben und bereits damals klargestellt, dass sie für frischen Wind im Fahrerlager sorgen wollen. Denn mit der Ablösung an der Spitze der Königsklasse war der Weg frei für Ideen, die unter dem früheren GP-Zirkusdirektor Bernie Ecclestone keine Chance gehabt hätten.

Vor allem bei der Nutzung neuer Vermarktungskanäle wollen die neuen WM-Machthaber weiter zulegen, speziell die digitalen Möglichkeiten seien noch kaum ausgeschöpft, stellte der neue Formel-1-Marketingverantwortliche Sean Bratches schnell fest. Die Liberty-Media-Machtübernahme war denn auch am stärksten in den sozialen Medien spürbar, wo die Formel 1 im vergangenen Jahr die besten Wachstumsraten aller grossen Sportarten aufweisen konnte.

Aber auch Altbewährtes wird noch einmal unter die Lupe genommen, mit dem Ziel, den GP-Fans künftig noch mehr für ihr Geld zu bieten und die Formel 1 zeitgemässer zu gestalten. Das betrifft natürlich auch die TV-Übertragungen, die weiter verbessert werden sollen. Die Verantwortlichen denken dabei über eine ganze Reihe von Massnahmen nach, wie die BBC berichtet.

Die Liste der Ideen umfasst etwa die Verschiebung der Startzeiten für die Rennen um eine Stunde, sodass die deutschen Fans künftig erst um 15 Uhr einschalten müssen. Dies wird erwogen, weil dann mehr Zuschauer erreicht werden könnten. Ausserdem soll der Rennstart nicht mehr zur vollen Stunde erfolgen, sondern zehn Minuten danach, damit jene Sender, die nur ein kurzes Zeitfenster für die Live-Übertragungen zur Verfügung haben, auch eine kurze Vorberichterstattung liefern können.

Zudem besteht die Idee, das Rennen in Bahrain künftig als Nachtrennen durchzuführen, statt wie bisher in der Dämmerung zu fahren. Auch soll der Motorensound für die TV-Zuschauer künftig besser werden. Dies will man erreichen, indem man die entsprechenden On-board-Mikrofone besser platziert. Eine neue Positionierung soll auch bei den TV-Kameras an der Strecke geprüft werden, damit der Speed der GP-Renner besser rüberkommt.

Zu den umstritteneren Vorschlägen dürfte die Absicht gehören, während gewisser Phasen der Rennen einen Soundtrack abzuspielen. Nicht jeder Fan dürfte sich dafür begeistern, wie ein Blick auf die ersten Fan-Reaktionen in den Online-Foren und Kommentar-Spalten verrät. Auch ein Highlight-Zusammenschnitt, der während der Rennen regelmässig gezeigt werden soll, dürfte nicht jedem gefallen.

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