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McLaren-Direktor Zak Brown: «Honda wie Jaguar»

Von Mathias Brunner
​Der kalifornische McLaren-Direktor Zak Brown (46) vergleicht die grossen Schwierigkeiten von Honda in den letzten drei Jahren mit dem weitgehend erfolglosen Formel-1-Abenteuer von Jaguar.

Was eine Traumehe hätte werden sollen, wurde zu einer echten Beziehungskrise: Jaguar und die Formel 1. Von Melbourne 2000 bis Interlagos 2004 war die berühmte springende Raubkatze in der Formel 1 vertreten, das Team war aus Stewart Grand Prix hervorgegangen.

In fünf Jahren schaffte Jaguar ganze zwei Podestränge – mit Eddie Irvine in Monaco 2001 sowie in Monza 2002, jeweils als Dritter. In 85 Rennen wurden nur 49 WM-Punkte eingefahren, im Schnitt also nicht mal zehn pro Saison. 2002, 2003 und 2004 wurde der Rennstall Gesamtsiebter im Konstrukteurs-Pokal. Dann zog Jaguar-Mutter Ford den Stecker und verkaufte den Rennstall an Red Bull. 2010 bis 2013 eroberte Red Bull Racing aus Milton Keynes vier WM-Titel in Folge mit Sebastian Vettel.

McLaren-Direktor Zak Brown hat Parallelen zwischen dem Engagement von Jaguar und jenem von Honda gezogen, im Rahmen eines Interviews bei der Autosport-Show in Birmingham. McLaren trat von 2015 bis 2017 mit Honda auf der Stelle, Brown erzwang die Scheidung von den Japanern, der zweiterfolgreichtes Formel-1-Rennstall tritt 2018 mit Renault-Motoren an.

Zak Brown meint: «Unser Teamchef Eric Boullier hat davon geredet, dass in der Formel 1 eine gewisse Kultur herrscht, wie du an deine Aufgaben herangehen musst. Und ich glaube, das hat Honda einsehen müssen. Ich glaube, wir haben vor Jahren das Gleiche bei Jaguar erlebt, als sie in den GP-Sport gekommen sind. Sie versuchten, die Formel 1 in der Vorgehensweise eines Konzerns anzupacken.»

«Wenn wir uns aber anschauen, wie Mercedes das macht, dann geht das ganz anders. Sie sind nicht in Deutschland zuhause, sondern in England. Das Motorenwerk befindet sich ebenfalls in England. Renault teilt die Arbeit zwischen Frankreich und England. Du brauchst einfach ganz direkte Formel-1-Erfahrung, und auf diesem Gebiet hatte Honda den grössten Nachholbedarf.»

Es geht für den Kalifornier nicht darum, den früheren Motorenpartner schlecht zu reden. Zak Brown betont auch erneut, dass die enttäuschen Ergebnisse nicht auf mangelnden Einsatz zurückzuführen waren. «Honda hat erstklassige Ressourcen, und früher oder später werden sie das auf die Reihe bekommen. Aber für uns waren drei Jahre einfach zu lang.»

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