Haas nach Melbourne-Debakel: Niemand wird gefeuert
Haas-Teamchef Günther Steiner
Alles deutete darauf hin, dass Haas einen gelungenen Start in die neue Formel-1-Saison erwischen würde. Doch das dritte WM-Jahr, das mit vielversprechenden Vorsaisontests und starken Trainings- und Qualifyingergebnisse gut begonnen hatte, endete mit einem Albtraum: Weder Kevin Magnussen noch Romain Grosjean sahen die Zielflagge.
Der Däne war der Erste, der seinen Renner wegen eines lose montierten Rads am Streckenrand abstellte. Zuvor war er auf Position 4 liegend in Richtung Bestleistung für das Team unterwegs. Wenige Runden später ereilte Grosjean auf der fünften Position liegend das gleiche Schicksal. Auch bei ihm wurde beim Boxenstopp nicht richtig gearbeitet.
Teamchef Günther Steiner machte aus seiner Enttäuschung kein Geheimnis: Mit Entsetzen beobachtete er, wie der Genfer seinen Renner abstellte und klagte wenig später: «Es ist unglaublich, dass dies in einem Rennen mit beiden Autos passiert, während wir auf den Positionen 4 und 5 unterwegs sind. Dass es passiert, haben wir ja gesehen, auch wenn es nicht sollte.»
«Es ist eine Riesenenttäuschung, aber so sehr man es auch nicht sagen will, auch das gehört zum Racing dazu. Es war ein sehr enttäuschendes Ende eines sehr vielversprechenden Wochenendes», seufzte der Südtiroler, der später dem Kollegen der Schweizer Zeitung Blick bestätigte: «Es war zweimal menschliches Versagen.»
«Was sollen wir jetzt lange klagen. Die verantwortlichen Leute wissen, dass sie schuld sind, dass die Schlagschrauber mit der Radmutter und die Naben die gleichen sind wie 2017», fügte Steiner an. Und er stellte klar: «Nein, es wird auch niemand entlassen.»
Vielleicht sei der Druck während der wichtigsten Reifenwechsel seit dem Formel-1-Einstieg zu Saisonbeginn 2016 einfach zu gross gewesen, vermutet der Teamchef, der auch einräumte: «Wir haben zu wenig Boxenstopps geübt, da wir immer kleinere Probleme am Auto hatten.»