Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Mehr Überholmanöver in der Formel 1: FIA will handeln

Von Vanessa Georgoulas
Beim Formel-1-Saisonauftakt in Melbourne waren Überholmanöver Mangelware. Die Verantwortlichen des Automobilweltverbands suchen nach Lösungen, um mehr Action auf der Strecke zu garantieren..

Dass im Australien-GP letztlich der von Platz 3 gestartete Sebastian Vettel den Sieg holte, verdankte der Ferrari-Star nicht etwa seiner Kunst, sich in Rad-an-Rad-Duellen zu behaupten. Vielmehr sorgte der Rennverlauf für den Führungswechsel, der dem Pole-Setter Lewis Hamilton den Sieg kostete.

Vettel profitierte von der Gelbphase, die das vom Pech verfolgte Haas-Team ausgelöst hatte. Zudem spukte die Software der Mercedes-Mannschaft, die den führenden Champion Lewis Hamilton fälschlicherweise in Sicherheit wiegte, als der rote Renner an die Box abbog.

Danach war die Reihenfolge auf den ersten Rängen bestimmt, denn Überholmanöver waren im ersten Rennen des Jahres Mangelware. «Auf dieser Strecke kann man ganz generell kaum überholen», bestätigte Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff nach dem Rennen.

Der Wiener sprach noch ein weiteres Problem an: Die Aerodynamik der aktuellen Fahrzeuggeneration macht Verfolgungsjagden beinahe unmöglich. «Es ist unheimlich schwierig, nah an die Fahrzeuge heranzufahren, du verlierst dabei so viel Grip, dass selbst Überhol-Asse wie Max Verstappen und Hamilton nicht am Vordermann vorbeigekommen sind», weiss der 46-jährige Österreicher.

Dass die Aerodynamik nicht über Nacht geändert werden kann, liegt auf der Hand. Deshalb denken die FIA-Verantwortlichen über andere Wege nach, wie man die Zahl der Positionswechsel auf der Strecke erhöhen kann. Dabei stehen vor allem auch die Strecken im Fokus. In Australien wurde etwa eine dritte DRS-Zone installiert, um mehr Überholchancen zu schaffen.

«Wir wollen das Ganze einfach nur etwas interessanter gestalten», erklärte F1-Rennleiter Charlie Whiting mit Blick auf die dritte DRS-Zone, in der die Piloten den Heckflügel flachstellen dürfen, wenn ihr Vordermann nicht mehr als eine Sekunde vor ihnen liegt. «Wir werden auch etwas in Bahrain unternehmen, und wahrscheinlich auch in Baku und in Kanada. Über diese Rennen denken wir derzeit nach», verriet er weiter.

Im Fall von Melbourne brachte die dritte DRS-Zone nicht viel, In den 58 Rennrunden auf dem 5,303 km langen Albert Park Circuit wurden nur fünf Überholmanöver gezählt. Whiting beteuert: «Wir haben mit den Organisatoren hier über Veränderungen am Layout gesprochen, es gibt auch ein Projekt, das umgesetzt werden könnte, aber ich weiss nicht, wie weit das schon fortgeschritten ist.»

Doch GP-Organisator Andrew Westacott erklärte im Gespräch mit den Kollegen von Speedcafe.com: «Es ist nicht einfach, die Streckenführung zu verändern.» Schliesslich würden die umliegenden Sportanlagen und der See im Park die Möglichkeiten stark eingrenzen, fügt er eilends an. Deshalb kommt er zum Schluss: «Ich denke, das Layout bleibt, wie es ist. Aber wir sind immer offen für Vorschläge, die wir dann prüfen und evaluieren werden.»

«Das machen wir mit allen Vorschlägen so, wir prüfen alles sehr sorgfältig», betonte Westacott, der als Beispiel die allfällige Änderung der Highspeed-Kurven 11 und 12 als Beispiel anführt. «Dieser Entwurf war einer dieser Vorschläge, die diskutiert wurde. Aber darüber hinaus wurde noch nichts weiteres unternommen.»

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