Qualifying Bahrain: Crash von Max Verstappen!
Max Verstappen
Bereits vor dem Abschlusstraining von Bahrain war klar: Die zweite Pole des Jahres würde bestimmt nicht Lewis Hamilton erobern. Denn der Mercedes-Star musste zähneknirschend eine Strafversetzung um fünf Startplätze hinnehmen, weil an seinem Silberpfeil ein ausserplanmässiger Getriebewechsel unvermeidbar wurde. Mercedes verriet sogar: Der vierfache Champion konnte von Glück reden, seinen zweiten Platz in Melbourne ins Ziel gebracht zu haben.
«Lewis muss die Pole raushauen, aber das bezweifle ich schon, denn die Ferrari sehen hier sehr stark aus. Wenn er nur Zweiter oder Dritter im Qualifying wird, dann geht die Reise noch weiter nach hinten und entsprechend schwieriger wird es dann für ihn, wieder nach vorne zu kommen», erklärte Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda im ORF-Interview gewohnt direkt.
Und der Wiener bestätigte: «Ich befürchte, wir sind im Moment leicht hinten. Wir müssen erstmals die Qualifikation abwarten, aber von dem, was ich von Mercedes bisher gesehen habe, liegen wir ein, zwei Zehntel hinter Ferrari.» Lauda betonte auch: «Wenn das Auto nicht perfekt ist, kann dir kein Motor-Modus helfen. Wenn wir das Auto aber richtig hinbekommen, dann könnten wir wieder vorne stehen.»
Wir ist in diesem Fall Valtteri Bottas, auf dessen Schultern der Druck der versammelten Mercedes-Erwartungen lastete. Über den Finnen sagte der dreifache Weltmeister: «Er ist wirklich gut drauf und ich kann ihm überhaupt keinen Vorwurf machen. Derzeit ist er sehr schnell unterwegs und er wird sicherlich sein Bestes geben.»
Die Ersten, die sich auf der Strecke zeigten, waren die Sauber-Piloten Marcus Ericsson und Charles Leclerc, zu denen sich auch WEC-Profi Brendon Hartley gesellte. Auch das Haas-Duo Romain Grosjean und Kevin Magnussen rückte kurz darauf aus, genauso wie die beiden Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel. Die roten Renner waren im Unterschied zu den restlichen Autos, die zu diesem Zeitpunkt auf der Strecke waren, mit der weichen Reifenmischung bestückt.
Auch Bottas wählte die zweitschnellsten Slicks für seine erste Ausfahrt, während Hamilton gleich die superweichen Reifen aufschnallen liess. Unterdessen drehte Neuling Leclerc mit 1:31,775 min die erste gezeitete Runde, und einige Kollegen taten es ihm gleich, weshalb der Monegasse schnell bis auf den fünften Platz durchgereicht wurde. An der Spitze fand sich nach dem ersten Versuch der beiden Ferrari-Piloten erneut Räikkönen, der schon im zweiten und dritten Training der Schnellste gewesen war.
Der Iceman brannte eine Rundenzeit von 1:28,951 min in den Asphalt und blieb damit knapp eine Zehntel schneller als sein Stallgefährte. Bottas fehlten schon mehr als drei Zehntel auf die Bestzeit, während Hamilton beinahe viereinhalb Zehntel von der Spitze trennten. Damit blieb der vierfache Weltmeister knapp langsamer als Max Verstappen, der sich nach der ersten schnellen Runde auf dem vierten Platz einreihte. Sein Red Bull Racing-Teamkollege Daniel Ricciardo musste sich vorerst mit dem sechsten Platz begnügen.
Doch der Australier hatte mehr Glück als sein Nebenmann, der 14 Minuten nach dem Start des ersten Qualifying-Segments für eine Unterbrechung sorgte. Die roten Flaggen löste der 20-Jährige durch einen Crash nach der zweiten Kurve aus. Seinen Unmut über den Crash und den damit verbunden Konsequenzen brachte der schnelle Red Bull Racing-Fahrer am Boxenfunk mit Kraftausdrücken zum Ausdruck. Die Wiederholung der TV-Bilder bewies, dass er die Kontrolle über seinen Renner in der Kurvenmitte verloren hatte.