Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Honda verblüfft in Bahrain: Bestes Ergebnis seit 2008

Von Agnes Carlier
​Pierre Gasly (Toro Rosso-Honda) Vierter im Grand Prix von Bahrain – wir reiben uns erstaunt die Augen. Letztmals war vor zehn Jahren ein Honda-betriebener Formel-1-Renner so gut platziert!

Bahrain war vielfältig wie der Märchenband aus 1001 Nacht: Mit einem grandiosen Sieger Sebastian Vettel; mit einem tragischen Helden, dem Ferrari-Mechaniker Francesco Cigarini, überrollt von Kimi Räikkönens Renner; mit Pierre Gasly als verblüffendem Vierten im Toro Rosso-Honda. Moment mal, wie bitte? Honda auf Rang 4? Da müssen wir schon emsig im Oberstübchen kramen, bis wir auf ein ähnlich gutes Formel-1-Ergebnis der Japaner kommen.

Also kurznachgeblättert: Genau, Rubens Barrichello wurde im Werks-Honda in Silverstone 2008 Dritter. McLaren hingegen kam 2015, 2016 und 2015 nicht über fünfte Ränge hinaus mit Honda. Und nun eine solche Prachtsdarbietung von Gasly, Toro Rosso und Honda – Respekt!

Honda-Technikchef Toyoharu Tanabe spricht von einem Energieschub für weitere Entwicklungen, aber die Japaner haben mehr auf Lager als zusätzliche Motivation. Konkret hat Honda zum Grossen Preis von Kanada eine schärfere Motorversion aufgelegt, der Schritt soll (je nach Informationsquelle) zwischen 25 und 35 PS betragen.

Honda-Rennchef Masashi Yamamoto sagt: «Wir haben die Versuche auf den Prüfständen verschärft. Wir lassen die Motoren unter schwierigeren Bedingungen laufen, daher lernen wir mehr.»

«In gewisser Weise ist es einfacher, mit Toro Rosso zu arbeiten als mit einem grossen Team wie McLaren. Toro Rosso reagiert extrem schnell, das ist genau, was Tanabe-San und seine Mitarbeiter brauchen. Die Verständigung zwischen Tanabe und Toro-Rosso-Technikchef James Key ist hervorragend.»

Dieser James Key sagt: «Die Standfestigkeit ist ganz entscheidend für die Fortschritte von Honda. Die Japaner haben sehr ehrgeizige Pläne.»

Die hat Toro Rosso auch. Teamchef Franz Tost spricht vom fünften Schlussrang in der WM. Dazu müssten die Italiener ein Team wie Renault oder McLaren hinter sich lassen, von Haas und Force India ganz zu schweigen.

Masashi Yamamoto: «Wenn unser Motor so standfest und kraftvoll wird wie erhofft, dann halten wir das Ziel von Franz Tost für machbar. Mittelfristig wollen wir mit dem Team wachsen, dann sind auch Podestplätze nicht ausgeschlossen.»

Pierre Gasly stellt fest: «Honda hat einen erheblichen Schritt nach vorne getan.»

Mit McLaren blieb Honda drei Jahre lang hinter den Erwartungen zurück. Gemäss Yamamoto war das grösste Problem «die Verständigung. Wir müssen über alles offen sprechen können. Wir müssen realistische Ziele setzen. Zwischen McLaren und Honda hat die Verständigung nicht funktioniert, weder unter Technikern noch beim Management. Wir hätten das viel früher anpacken müssen.»

Denkt Honda schon einen Schritt weiter? An eine mögliche Zusammenarbeit mit Red Bull Racing ab 2019? Masahi Yamamoto: «Zunächst wollen wir uns auf die Arbeit mit Toro Rosso konzentrieren und gemeinsam gute Ergebnisse einfahren. Aber wer weiss.»

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