Crash-Fahrer Grosjean jammert, dennoch Strafe der FIA
Romain Grosjean lässt die Reifen rauchen, die Gegner schiessen heran, das Unheil nimmt seinen Lauf
Unfassbar: Romain Grosjean ist trotz des bärenstarken Haas-Renners Zweitletzter in der WM, nur Sergey Sirotkin ist noch schlechter. Der Genfer Grosjean provoziert einen Unfall nach dem anderen, seine jüngsten Opfer heissen Nico Hülkenberg und Pierre Gasly. Als sich Grosjean hinter seinem Stallgefährten Kevin Magnussen drehte, liess er die Hinterreifen verrauchen, zahlreiche Gegner tauchten in eine weisse Wand, komplett blind, Nico und Pierre konnten die Kollision nicht mehr verhindern.
Während Kevin Magnussen WM-Neunter ist (drei Punktefahrten in den letzten vier Rennen, in Australien schuldlos aus dem Rennen gerissen), ist Romain ohne Punkte. Nach dem Spanien-GP meinte der glücklose Fahrer: «Mir rutschte das Heck aus der Kontrolle, ich versuchte so lange als möglich, den Wagen auf der Bahn zu halten, aber letztlich konnte ich den Dreher nicht verhindern. Wenn ich gebremst hätte, statt Gas zu geben, hätte ich mich genau so gedreht.»
«Ich wollte nicht verkehrt zur Fahrtrichtung vor den heranschiessenden Gegner stehenbleiben. Leider hat das nicht geklappt. Ich glaube nicht, dass ich etwas anders hätte machen können. Es entspricht dem natürlichen Reflex des Rennfahrers, dass er versucht, sich aus einer Situation zu retten, wie es geht. Rosberg hat das in Malaysia 2016 gegen Vettel auch versucht und Michael Schumacher in Abu Dhabi 2010 ebenso. Hätte ich gebremst, dann wäre ich mitten auf der Bahn zu stehen gekommen.»
Auslöser des ganzen Schlamassels war ironischerweise der eigene Stallgefährte Magnussen, der in der Folge zu einem feinen sechsten Platz fuhr. Romain: «Wenn ihr euch die Videoaufnahmen anseht, dann könnt ihr erkennen – vor mir machte Kevin einen Zacker, ich musste kurz vom Gas, um ihn nicht zu berühren, dann ist mir der Wagen aus der Kontrollen entglitten. Es tut mir sehr leid, dass ich dann einige Gegner ins Aus gerissen habe.»
Teamchef Günther Steiner: «Ein guter Tag, der sehr viel besser hätte enden können.»
Auch für Romain Grosjean. Denn am Sonntagabend erhielt der Haas-Fahrer für seine Aktion die Quittung. Die Rennkommissare Tim Mayer (USA), Andrew Mallalieu (Barbados), Derek Warwick (England) und David Domingo (Spanien) brummten ihm für den kommenden Monaco-GP drei Ränge zurück in der Startaufstellung auf. Dazu gibt es zwei Strafpunkte.
Die Rennpolizei begründet die Strafe so: Grosjean sei eigentlich links schon aus der Schusslinie gewesen, dennoch habe er es in Kauf genommen, mit seinem Manöver erneut in den Weg seiner Rivalen zu geraten. Das sei strafwürdig.