MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Crash-Kid Grosjean unter Beschuss: Tritt ins Gesicht

Von Andreas Reiners
Romain Grosjean

Romain Grosjean

Bei Romain Grosjean läuft im Moment nicht viel zusammen, zudem kassiert der Franzose für seine Fahrweise eine Menge Kollegenschelte. Sein Chef nimmt ihn in Schutz.

Einen Teamchef wie Günther Steiner kann man sich als Fahrer nur wünschen. Der Haas-Verantwortliche nimmt seine Piloten öffentlich unter Schutz, wo es nur geht. Kevin Magnussen ist immer mal wieder Zielscheibe, wenn er es auf der Strecke übertreibt. Wer dann auch immer gegen den Dänen schießt, bekommt es von Steiner zurück.

Oder Romain Grosjean. Der Franzose war vor ein paar Jahren schon einmal das Crash-Kid mit einem ganz schlechten Ruf. Wir erinnern uns an eine Sperre nach einer Reihe von Unfällen. Auch wenn das inzwischen sechs Jahre her ist, baut sich Grosjean seinen früheren Ruf im Moment wieder auf.

Bei den Kollegen von ORF1 fand Nico Hülkenberg als Grosjean-Opfer deutliche Worte: «Der Kollege Grosjean sollte Zielwasser trinken. Der hat sich an diesem Wochenende achtmal gedreht und ist völlig unberechenbar. Er sollte vielleicht über einen Wechsel der Sportart nachdenken.»

Grosjean selbst erklärte, dass sein vor ihm fahrender Teamkollege Kevin Magnussen eine Schrecksekunde hatte, was das ganze Schlamassel ausgelöst hatte. Dass er auf dem Gas blieb, um nicht mitten in der Piste stehen zu bleiben, wollten die Rennkommissare Tim Mayer, Andrew Malalieu, Derek Warwick und David Domingo nicht als Entschuldigung hinnehmen.

Deshalb brummten sie dem Unfallverursacher eine Rückversetzung um drei Startplätze für den nächsten WM-Lauf in Monaco sowie zwei Strafpunkte auf. Die Rennpolizei begründet die Strafe so: Grosjean sei eigentlich links schon aus der Schusslinie gewesen, dennoch habe er es in Kauf genommen, mit seinem Manöver erneut in den Weg seiner Rivalen zu geraten. Das sei strafwürdig.
Sportlich läuft es auch nicht: Grosjean ist trotz des bärenstarken Haas-Renners Zweitletzter in der WM, nur Sergey Sirotkin ist noch schlechter.

Teamchef Steiner will mit seinem Fahrer nicht so hart ins Gericht gehen. «Er musste eine Entscheidung treffen: Bleibe ich stehen oder ziehe ich durch? Er ging durch und haute zwei raus. Wenn er stehengeblieben wäre, wären es vielleicht fünf gewesen, vielleicht hätte das den Stewards besser gefallen. Es ist nie eine gute Position, in der er sich befand. Für mich war es ein Rennzwischenfall», sagte Steiner.

«Im Moment ist sein Ruf nicht der beste, vielleicht ist er ein einfaches Ziel», sagte Steiner und kritisierte die Regelhüter für die Strafe.

«Man tritt jemandem ins Gesicht, der schon auf die Knie gegangen ist. Wir führen in der Meisterschaft der verlorenen Punkte und der Strafpunkte. Vielleicht kann die FIA bei der Preisvergabe am Ende des Jahres eine besondere Wertung einführen und uns auch einladen.»

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