Nico Rosberg: «Team muss Geduld mit Max verlieren»
Nico Rosberg weilte zusammen mit seiner Frau Vivian im Fahrerlager von Monte Carlo
Als einer der vielen Wahl-Monegassen liess sich Nico Rosberg den sechsten WM-Lauf vor seiner Haustüre natürlich nicht entgehen. Der frühere Mercedes-Pilot, der sich 2016 nach hartem Kampf gegen seinen damaligen Teamkollegen Lewis Hamilton zum Champion hatte krönen lassen, weilte wieder als TV-Kommentator für den deutschen Sender RTL und die britischen Kollegen von Sky im Fahrerlager und schaute sich das Rennen deshalb ganz genau an.
Nach dem Sieg von Red Bull Racing-Talent Daniel Ricciardo erklärte der Deutsche lächelnd: «Ich freue mich sehr für ihn, denn er ist ein feiner Kerl und er hat eine unglaublich starke Leistung gezeigt. Er hatte den sicheren Sieg vor Augen, als die Probleme auftauchten. Das ist sehr schwer hinzunehmen, aber er ist sehr ruhig geblieben und hat trotz der erschwerten Bedingungen weitergemacht. Es ist seh hart, ein solches Problem zu managen und deshalb war das eine unfassbar gute Vorstellung, die er heute gezeigt hat.»
Dass Ferrari-Star Sebastian Vettel, der dem Australier im Nacken sass, selbst mit körnenden Vorderreifen zu kämpfen hatte, spielte dem Leader natürlich in die Hände. «Vettel hatte etwas Training auf den Vorderreifen und deshalb konnte er nicht aufschliessen. Trotzdem war es eine super Leistung von Daniel und die Probleme sorgten dafür, dass der Sieg noch wunderbarer, emotionaler und grossartiger ausfiel.»
Lob hatte der 32-Jährige auch für Ricciardos Teamkollegen Max Verstappen, der sich nach seinem Trainingscrash und dem verpassten Qualifying vom letzten bis auf den neunten Rang vorarbeiten konnte: «Max hat einige grossartige Manöver gezeigt, das war auch für uns Zuschauer ein Vergnügen. Am Ende steckte er ziemlich lange hinter Nico Hülkenberg fest, obwohl er die neueren Reifen hatte. Das war dann das Ende der Aufholjagd. Trotzdem war es stark, denn mit diesen Autos ist es wirklich schwierig, einem Gegner zu folgen. Man kann eigentlich nur in der Schikane überholen, und das hat er auch einige Mal gemacht.»
Trotz der positiven Rennbilanz gibt Rosberg Verstappen den dringenden Rat, umzudenken: «Das Team sagt zwar, dass sie Geduld mit ihm haben, aber sie sollten langsam die Geduld mit ihm verlieren, denn mit seiner Vorgehensweise tut er sich und seinem Team keinen Gefallen. Ich hoffe wirklich, dass er aus den hier gemachten Erfahrungen seine Lehren ziehen wird, das muss er einfach, wenn er eines Tages den WM-Titel gewinnen will. Er muss darüber nachdenken und umdenken, wenn er den grossen Erfolg erzielen will.»