Valtteri Bottas, Mercedes: Wieso er auf Ferrari setzt
Ferrari vor Mercedes und Red Bull Racing: Ist das die Hackordnung von Frankreich?
Erstmals seit 28 Jahren fährt die Formel 1 auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet. Zwei Fixpunkte sind geblieben, seit ich das letzte Mal auf der südfranzösischen Rennstrecke zum Grand Prix war: Die Franzosen schaffen es in Perfektion, ein Verkehrs-Chaos anzurichten. Und Ferrari ist konkurrenzfähig.
Die Geraden des Circuit Paul Ricard scheinen die Mercedes-Fahrer zu begünstigen. Aber Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas ist anderer Meinung. Bottas in seiner Medienrunde im Fahrerlager: «Für mich ist Ferrari hier Favorit. Ich habe in Kanada gesehen, welch enormen Grund-Speed die haben, im Qualifying und im Rennen. Ich weiss, dass die Strecke auf dem Papier für uns gut sein sollte. Aber das dachten wir auch in Kanada. Und dann war Ferrari schneller.»
Der dreifache GP-Sieger Bottas weiter: «Grundsätzlich haben alle drei Top-Teams Siegchancen. Das Kräfteverhältnis variiert von Strecke zu Strecke. Am Freitagabend werden wir schlauer sein.»
Heisse Frage: Hat Ferrari in Kanada Mercedes in Sachen Motorleistung überholt? Ferrari brachte die neue Evo-Stufe für die Ferrari-Kunden Sauber und Haas schon in Monaco, aber dort spielt rohe Leistung eine untergeordnete Rolle. Sebastian Vettel erhielt den neuen Motor in Kanada und gewann. Kimi Räikkönen ist seit seinem Motorwechsel in Spanien aus dem Einsatzrhythmus gefallen. Mercedes wiederum musste das Debüt des verbesserten Aggregats verschieben – Fragezeichen bei Toleranzen im Kurbelwellentrieb.
Bottas meint: «Wir brauchen den verbesserten Motor. Zwischen den drei Top-Teams herrscht ein irrer Kampf. Es kommt auf jedes Detail an, wenn wir Weltmeister werden wollen. Wenn wir erneut siegen wollen, brauchen wir Verbesserungen – beim Motor und beim Chassis.»