Sebastian Vettel: Spott für FIA wegen des Nackens
Auf dieses Duell freuen wir uns: Sebastian Vettel gegen Lewis Hamilton
Mit dem Fünffachen des eigenen Körpergewichts zerren die Fliehkräfte in Silverstone an den Formel-1-Piloten – als Querbeschleunigung in den atemraubend schnellen Kurvenfolgen, vom Bremsen und Beschleunigen ganz zu schweigen. Das ist schon für einen topfitten Grand-Prix-Fahrer eine Nacken-Tortur, bei Sebastian Vettel wirkt sich das noch viel gravierender aus. Im freien Samstagtraining hat’s im Nacken des vierfachen Champions ordentlich gezwickt. Klar fragen sich die Tifosi seither bange: Wie soll der Nacken von Sebastian jetzt 52 Silverstone-Runden aushalten?
Der Heppenheimer versucht, die Situation mit einem Scherz zu beruhigen: «Vielleicht liegt das ja an der Entscheidung der Rennkommissare in der vergangenen Woche. (Als Vettel um drei Strafränge versetzt wurde, weil er Carlos Sainz aufgehalten hat, M.B.) Ich habe wohl im freien Training zu intensiv in die Rückspiegel geschaut!»
Dann wird der Deutsche ernst: «Es war sicher nicht das angenehmste Abschlusstraining, aber der Nacken hat bis zum Schluss gehalten. Der Schmerz über die entgangene Pole-Position ist jedenfalls grösser als der Schmerz im Nacken.»
Zurück in den Scherzkeks-Modus: «Auch ohne Bänder ist der Kopf noch nicht abgefallen!»
«Für Sonntag mache ich mir keine Sorgen: Mein Ferrari wird fürs Rennen vollgetankt, ist also schwerer, daher nicht mehr ganz so schnell, das wird schon irgendwie gehen. Das hilft nicht, aber es führt ja kein Weg daran vorbei. Ich will jetzt daraus auch kein Riesending machen. Am Ende haben mir nur etwas mehr als vier Hundertstel auf Lewis gefehlt, das zeigt – die Pole-Position war möglich.»
«Wir rätseln noch immer ein wenig, wieso ich auf den Geraden je eine Zehntelsekunde verloren habe, die ich dann in den Kurven wieder finden musste. Vielleicht hat gemessen am Versuch davor ein wenig der Windschatten eines Gegners gefehlt.»
Toto Wolff hat sich beeindruckt gezeigt und fürchtet die Rotkäppchen. Vettel grinst, in Anspielung ans Märchen: «Ja, für einmal ist es wohl umgekehrt! Wir sind im Rennen schneller. Aber entscheidend wird sein, wie gut wir beim Start wegkommen und wie sich die erste Runde entwickelt. Das wird gewiss keine Spazierfahrt, aber der Sieg liegt drin.»
«Das heisse Wetter erzeugt bei uns keine Sorgen in Sachen Reifen. Wir haben am Freitag einen guten Eindruck davon bekommen, was wir mit diesen Walzen anstellen können. Unser Renn-Speed stimmt.»