Charles Leclerc in Silverstone: Lob von F1-Veteranen
Charles Leclerc begeisterte das ganze Silverstone-Fahrerlager
Formel-1-Rookie Charles Leclerc darf auch das zehnte Qualifying des Jahres als Erfolg verbuchen. Denn der Alfa Romeo-Sauber-Fahrer schaffte es wie schon in Frankreich auch auf dem Silverstone Circuit ins Top-10-Stechen. Damit entschied er das teaminterne Duell gegen seinen weitaus routinierteren Teamkollegen Marcus Ericsson zum achten Mal für sich. Am Ende durfte er sich über den neunten Platz freuen.
Hinterher berichtete der Monegasse gewohnt selbstkritisch: «Ich bin sehr glücklich mit dem dritten Quali-Segment, auch wenn es nicht ganz so gut gelaufen ist, wie das dritte freie Training. Wir dachten, dass wir vielleicht auch die Haas-Piloten schlagen könnten, aber die haben aufs Abschlusstraining hin noch zulegen können. Aber der neunte Startplatz fühlt sich natürlich auch schon super an.»
«Im Rennen wird es schwierig, denn die Strecke ist sehr hart für die Reifen. Es wird sich also vieles ums richtige Reifenmanagement drehen. Wir werden natürlich versuchen, das Beste daraus zu machen und wieder einige Punkte zu holen», fügte Leclerc mit Blick aufs Rennen an.
Der frühere GP-Pilot und heutige Sky-TV-Experte Johnny Herbert schwärmte: «Es ist eine Freude, ihn bei seiner Entwicklung zu beobachten, und so, wie er sich derzeit schlägt, kann ich mir gut vorstellen, dass er für einige Fahrer im Feld eine Gefahr werden kann. Man muss aber auch Sauber ein dickes Lob aussprechen, denn die geben ihm das richtige Material, um zu glänzen. Es ist beeindruckend, wie er mit dem Druck, der auf ihm lastet, umgeht, schliesslich reden alle von ihm.»
Zustimmung erhielt er vom ehemaligen Force India-Piloten Paul di Resta, der sogar noch einen Schritt weiterging und klarstellte: «Ferrari wäre dumm, wenn man ihn nicht bald ins Auto setzen und sich um seine weitere Entwicklung kümmert.» Der Schotte ist sich sicher: «Er wird eine ähnliche Entwicklung wie Verstappen bei Red Bull Racing oder Lewis Hamilton bei McLaren durchlaufen müssen.»
Auch der 2009er-Weltmeister Jenson Button zählt Leclerc zu den vielversprechendsten Nachwuchshoffnungen in der Königsklasse. Der Brite, der in diesem Jahr in der japanischen SuperGT-Serie unterwegs ist und seinem Heim-GP einen Besuch abstattete, betonte: «Charles ist eindeutig ein Star, der im Kommen ist. Er muss noch viel lernen, aber in seinen bisherigen GP-Einsätzen hat er sich sehr gut geschlagen und in den Interviews wirkt er auch sehr normal, ein guter Kerl eben. Wenn er einen Fehler macht, dann gibt er das auch zu – und es gibt nicht so viele von seiner Sorte. Es ist gut, dass einer, der so leidenschaftlich ist, sich behaupten kann. Ich hoffe, dass wir noch mehr von ihm sehen werden.