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David Coulthard über McLaren: Boullier als Sündenbock

Von Mathias Brunner
David Coulthard

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​Der Schotte David Coulthard ist von 1996 bis 2004 für den McLaren-Rennstall gefahren. Der 13fache GP-Sieger sagt zur Trennung von Teamchef Eric Boullier: «Einer muss ja der Sündenbock sein.»

Es war ein Paukenschlag vor dem britischen Grand Prix: McLaren trennt sich von Teamchef Eric Boullier. Der Traditionsrennstall will flexibler werden, eine neue mittlere Führungsebene unter Direktor Zak Brown ist aufgebaut, Boullier hatte in diesem Gefüge offenbar keinen Platz mehr. Einer, der diese Entwicklung aufmerksam verfolgt hat, ist David Coulthard. Der Schotte ist von 1996 bis 2004 für McLaren gefahren und bis heute in Woking gut vernetzt.

«Eric Boullier kann einem nur leidtun», findet der WM-Zweite von 2001 gegenüber den Kollegen von crash.net. «Ich habe nicht gesehen, dass er den McLaren entworfen oder gebaut hat. Ich habe ihn auch nicht am Lenkrad gesehen. Und doch ist er von seinem Posten zurückgetreten. Ich schätze, einer muss ja der Sündenbock sein. Es ist sehr enttäuschend zu sehen, was mit zwei fabelhaften britischen Rennställen derzeit passiert, zwei Teams, die in meiner Karriere eine grosse Rolle gespielt haben. Es schmerzt zu sehen, in welchen Schwierigkeiten sie stecken.»

Viele Fans stellen sich die bange Frage: Kann sich McLaren aus dem ganzen Schlamassel freikämpfen? Der 47jährige Coulthard meint: «Ja, auf alle Fälle. McLaren wird auf die Siegerstrasse zurückkehren. Die Investoren müssen dafür das notwendige Geld in die Hand nehmen. Mit den finanziellen Ressourcen kannst du eine Struktur erzeugen, in welcher sich tolle Mitarbeiter entfalten können. Mitarbeiter, die in jüngerer Vergangenheit nicht alles gezeigt haben.»

«Bei Williams ist die Sachlage schwieriger, weil der Rennstall kleiner ist als McLaren. Sie können es sich vielleicht nicht leisten, so aggressiv und risikoreich vorzugehen. Früher haben Mitarbeiter ihr Haus versetzt, um eine Rennkarriere fortzusetzen. Der Rennsport lebt noch immer zu einem beträchtlichen Teil von der Energie und der Leidenschaft der Menschen, weit über strategisches Denken hinaus. Aber manchmal weiss ich nicht, ob die Leute es sich heute noch leisten können, so mutig wie in der Vergangenheit zu sein.»

Zurück zu McLaren: Vieles steht und fällt mit der Entscheidung von Fernando Alonso. Bleibt er Formel-1-Fahrer oder haut er nach Amerika ab? David Coulthard glaubt: «Die Chancen stehen bei 50:50. Ich persönlich würde mir wünschen, dass er der Formel 1 erhalten bleibt. Aber kann ihm McLaren für 2019 ein siegfähiges Auto garantieren? Möglich, aber unwahrscheinlich.»

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