Lewis Hamilton im Regen: Auf Zehenspitzen unterwegs
Lewis Hamilton
Die Serie hält seit Oktober 2014, zuletzt siegte er beim Deutschland-GP unter schwierigen Bedingungen, während Titelrivale Sebastian Vettel mit seinem Ferrari ins Kiesbett rutschte.
In Budapest zerstörte er die Konkurrenz beim Qualifying, als es ebenfalls regnete. Er holte seine 77. Pole-Position in der Formel 1, die Grundstein war für den Sieg einen Tag später im Rennen, diesmal bei strahlendem Sonnenschein.
Doch warum ist der Brite im Regen so stark? «Mit den ganzen Technologien im Auto und den Daten ist es im Trockenen für uns Fahrer einfacher, eng beisammen zu liegen. Wenn es regnet, wird es richtig hart. Ich liebe solche schwierigen Bedingungen», gab er zu.
Denn unter den Umständen komme es ganz besonders auf das Gespür des Fahrers an, sagte er: «Dann fühle ich, dass ich als Pilot den Unterschied ausmachen kann. Ich achte genau darauf, ob die Reifen schimmern. Dann weiß ich, dass es wirklich nass ist.»
Hamilton erklärt: «Man ist dann wie auf Zehenspitzen unterwegs. Im Fernsehen sieht man nur Regentropfen, aber wenn man auf der Geraden mit 320 km/h durchfährt, fühlt es sich wie eine Regenflut an. Und plötzlich kommt die Kurve und dort ist es wieder trocken. Du hast keine Ahnung, wie es an einer Stelle ist, bis du dort bist. Also kommt es ganz auf dein Gefühl an.»
«Ich wünschte, ihr könntet einen Eindruck bekommen, wie schwierig es ist. Wenn ich nur erklären könnte, was da draußen im Regen vor sich geht, dann könnte ich euch beispielsweise erläutern, warum ein Pilot an dieser Stelle gerade jene Linie gewählt hat. Aber ihr seht das von außen nicht - und wir im Cockpit auch nicht», so Hamilton.
Das Besondere: «Du fährst durch die Kurve und alles ist trocken, in der nächsten Runde kommst du dort an, der Asphalt sieht exakt gleich aus und plötzlich realisierst du, dass deine Reifen feucht schimmern und du denkst, du schaffst die Kurve nie... Und dann gelingt es dir doch irgendwie, und beim nächsten Mal dann aber nicht...»