MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

GP-Veteran Fisichella: «Alonso ist kein Störenfried»

Von Otto Zuber
Giancarlo Fisichella und Fernando Alonso hatten viel Spass als Teamkollegen

Giancarlo Fisichella und Fernando Alonso hatten viel Spass als Teamkollegen

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner sorgte unlängst für Schlagzeilen, weil er behauptet hatte, Fernando Alonso neige dazu, Chaos in einem Team zu verursachen. Giancarlo Fisichella nimmt den Spanier in Schutz.

Was das fahrerische Können angeht, geniesst GP-Urgestein Fernando Alonso einen tadellosen Ruf. Doch als Teammitglied geriet der so stolze wie schnelle Asturier in seiner langen GP-Karriere schon oft ins Fadenkreuz der Kritiker. Der Weltmeister von 2005 und 2006 gilt als schwieriger Charakter und Unruhestifter. Deshalb habe er trotz seiner Qualitäten auf der Piste kein Top-Team mehr gefunden, das ihn für 2019 unter Vertrag nehmen wollte, sind sich viele im Fahrerlager sicher.

Zuletzt erklärte Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner, dass der McLaren-Star dazu neige, überall da, wo er arbeite, für Chaos und Unruhe zu sorgen. Alonso nahm die Kritik des Briten mit Humor und stellte seinerseits in den sozialen Medien klar, dass er kein Interesse an der Nachfolge von Daniel Ricciardo habe, der zum Renault-Werksteam abwandert. Nur Tage später bestätigte das GP-Urgestein, was viele schon ahnten: Er wird 2019 nicht an der Formel-1-WM teilnehmen.

Deutlichen Widerspruch gegen Horners Aussage gibt es trotzdem, und zwar von einem, der es wissen muss: Giancarlo Fisichella fuhr zwei Jahre lang an der Seite des 32-fachen GP-Siegers. 2005 und 2006 ging er in den beiden Weltmeister-Jahren von Alonso und Renault für die Franzosen auf Punktejagd. Und über seinen früheren Stallgefährten hat der 45-jährige Römer nur Gutes zu sagen.

Im Gespräch mit der Zeitung «El Mundo Deportivo» schwärmt Fisichella: «Wir haben zwei nette Jahre miteinander erlebt und im Team herrschte eine Atmosphäre, die ich nie zuvor erlebt hatte. Wir waren Freunde und kamen sehr gut miteinander aus. Zusammen haben wir alles gewonnen, wir hatten die perfekte Beziehung und gingen sehr freundschaftlich miteinander um.»

Für die Zukunft wünscht er seinem früheren Teamkollegen nur das Beste, betont der Italiener: «Ich würde ihm raten, das zu machen, was er am Besten kennt und kann. Er hat schon so viel erreicht und ich wünsche ihm viel Glück für seine Zukunft.»

Weitaus weniger schmeichelhaft fällt das Urteil eines anderen Teamkollegen von Alonso aus. Felipe Massa, der bei Ferrari vier Jahre an der Seite von Alonso fuhr, wurde vergangene Woche mit folgenden Worten zitiert: «Er kann ein Team spalten. Wir haben das in einigen Rennställen, für die er fuhr, miterleben können. Ich muss gestehen, dass es kein einfaches Leben an seiner Seite war.»

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